DG 447 057-2
(1995) Komponiert: 1909-12, Uraufführung: 1912 in Paris
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Decca 448 603-2
(1959) Komponiert: 1909-12, Uraufführung: 1912 in Paris; ADD
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"Alle Wege führen zu Djaghilew" - dieser Leitsatz galt für die meisten Komponisten, die in den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts in Paris tätig waren. Serge Djaghilew, der Leiter der berühmten "Ballets russes", war stets auf der Suche nach begabten Komponisten, die ihm interessante Ballettpartituren liefern konnten. Auch Ravels "Daphnis und Chloé" entstand auf Anregung des großen Impresarios. Gemeinsam mit dem Choreografen und Tänzer Michail Fokin entwickelte er den Plan zu einem Ballett nach einem Hirtenroman des antiken Dichters Longos, der eine Liebesgeschichte zum Thema hat.
Ravel und Fokin waren sich einig, dass die Partitur nichts mit den herkömmlichen "Nummernballetten" gemeinsam haben sollte. Ravel schrieb also eine dreiteilige, knapp einstündige Partitur, die er treffend als "Choreografische Sinfonie" bezeichnete. Zum großen Orchester tritt ein textloser Chor, der indes durch Instrumente ersetzt werden kann. Ravel bemerkte zu seinem Werk: "Als ich die Musik dazu schrieb, war es meine Absicht, ein ausgedehntes Klangfresko zu komponieren, wobei es mir weniger um Archaisches ging als um Treue gegenüber dem Griechenland meiner Träume, das genau jenem Griechenland entspricht, wie es sich die französischen Künstler am Ende des 18.Jahrhunderts vorgestellt und gemalt haben."
"Daphnis" klingt weniger griechisch als vielmehr typisch französisch und äußerst sinnlich, gar erotisch - von einer impressionistisch schillernden Klanglichkeit, wie man sie beim gemeinhin eher von zeichnerischer Klarheit geprägten Stil Ravels selten findet. Beispielgebend ist der Beginn des dritten Teils, der die Morgendämmerung schildert und sich wie ein großes Gemälde vor dem Hörer entfaltet. Igor Strawinsky nannte "Daphnis und Chloé" eines der schönsten Erzeugnisse der französischen Musik.
Wer Klangschönheit, strukturelle Übersicht und tänzerischen Impetus vereint sehen will, braucht nicht lange zu suchen und greife zur Aufnahme mit Pierre Boulez mit den Berliner Philharmonikern. Der scheinbar so kühle Boulez holt ein Maximum an pulsierendem Leben aus Ravels Musik. Nicht übersehen werden sollte auch die Einspielung mit Pierre Monteux, der die Uraufführung des Werkes leitete.
Thomas Schulz, 01.01.1970
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