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Kantaten BWV 41 - 61: Hänssler/Naxos 92.015 - 92.019
BWV 201: Hänssler/Naxos 92.061
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Hänssler/Naxos: 92.126
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Hänssler/Naxos 92.124
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Orgelwerke
Mit seltsamen Titeln wartet die neueste Lieferung der “Edition Bachakademie” auf: Bemerkte man nicht das kleingedruckte “Orgelwerke”, mit “Einflüsse aus Kantaten, Konzerten und Kammermusik” wüsste man kaum etwas anzufangen. Zumal das im Eröffnungsabschnitt verunglückte (ansonsten vorbildliche) Beiheft verschwommen von “Einflüssen der verschiedenen Traditionen der Musikgeschichte” spricht, die Bach aufgenommen habe. Gemeint ist, dass die eingespielten Orgelwerke sich in mehr oder minder abgewandelter Form auch in anderen Werken wie den Choralkantaten, den Motetten oder der “Clavierübung” finden. Die Einflüsse zeigt Bine Katrine Bryndorf mit einer in den Tempi oft allzu bedächtig genommenen, dafür in der polyphonen Präzision mustergültig präsentierten Sammlung von Choralvorspielen, unter denen die bekannten sechs “Schübler-Choräle” herausragen. Die Bedächtigkeit ihres Zugriffs verleiht vor allem dem eröffnenden, düsteren c-Moll-Werkpaar Präludium und Fuge BWV 546 zuviel trockene “Gelahrtheit”. Dagegen weiß die junge Kopenhagener Organistin fantasievoll und abwechslungsreich zu registrieren - man höre etwa das aparte Glöckchenspiel des “Cimbalsterns” im “Allein Gott in der Höhsei Ehr”. Orgelwerke - Einflüsse aus Kantaten, Konzerten und Kammermusik.
Choralbuch
Schon der “private” Titel deutet darauf hin: Mit dem “Choralbuch für Johann Sebastian” haben die Editoren, allen voran Helmuth Rilling, ein “persönliches”, klingendes Gesangbuch mit Chorälen zusammengestellt, wie es Bach und seine Leipziger Thomasgemeinde als gute Christenmenschen täglich wohl benutzt haben dürften - nur dass die Musik vom Meister selbst stammt. Diese Choräle sind sozusagen Bachs Haus-, Herz- und Magenmusik, die wie keine andere den persönlichen Kern des Thomaskantors berührt. Sicher wird man heute nicht mehr jede pietistisch-frömmelnde Anpreisung des “liebsten Jesulein süß” goutieren wollen, aber Bachs Musik, die gleichermaßen einfachen wie harmonisch reichen Choralsätze, hilft über diese Textzumutungen mehr als hinweg. Hierin taugen Gerhard Gnanns an der Staufener Orgel präsentierten Orgelchöre und die von Rillings Gächinger Kantorei vorgetragenen Chorsätze allerdings mehr als die solistischen Liedsätze, in denen James Taylor und Sibylla Rubens zuviel Tremolo auftragen und die Grenze zum Affektierten streifen.
Kantaten
Dies gilt auch für Fischer-Dieskaus Präsentation der Kreuzstab-Kantate (Folge 18). Die religiös fundierte, eindringliche Textausdeutung, die Rillings Kantaten-Gesamtprojekt durchweg auszeichnet, kippt unter Fischer-Dieskaus Zugriff von 1982 sozusagen um. Gerade indem er jedes bedeutungsvolle Wort derart intensiv nachzeichnet, rückt nicht dieses, sondern er selbst in den Vordergrund. Wie anders dagegen der rein äußerlich nicht minder intensive Philippe Huttenlocher und die unvergessene Arleen Augér. Ihr gelang es auch, ohne “Beigeschmack” zu demonstrieren, wie Bach “weltliche”, ja erotische Gehalte in geistliche Kontexte integrierte, so in der Arie “Ich bin herrlich, ich bin schön, meinen Heiland zu entzünden” aus der Hochzeitskantate BWV 49. Darüber hinaus wartet die neue Kantaten-Lieferung mit einigen festlichen Kantaten der frühen Leipziger Jahre auf, in denen sich Rillings Gächinger Truppe auf bekannt bestechende Art im klar konturierten Sechzehntel-Jubel bewährt (Folgen 14 und15). Was mitunter stört, ist die trockene, scharfkantige Instrumentalbegleitung, etwa in der allzu wörtlich militärisch-zackig genommenen Arie “Jesu ist ein Schild der Seinen”. Schließlich sei noch erwähnt, dass meines Wissens und Hörens in der Kantate BWV 42 als Tenor Peter Schreier und nicht wie angegeben Adalbert Kraus zu hören ist.
Brandenburgische Konzerte
Es liegt nicht nur am modernen Instrumentarium: Was bei den Kantaten seine Meriten hat, das hinterlässt bei Instrumentalwerken (inzwischen) einen fragwürdigen Eindruck. Die geschmeidigere “authentische” Konkurrenz ist derart angewachsen, dass man Rillings fünf Jahre alte Einspielung der Brandenburgischen Konzerte nicht auf die obersten Ränge dieser allzu bekannten Sechslinge setzen wird. Die präzise Koordination, mit der das Oregoner Kammerorchester agiert und auch die virtuosen Schwierigkeiten etwa im zweiten Konzert meistert, lässt nichts zu wünschen übrig. Aber man muss kein Goebel-Jünger oder Fan der Berliner Akademie sein, um diese “Brandenburger” als zu brav und bieder zu empfinden.
Gambensonaten
Bei den Gambensonaten ist das ganz und gar nicht der Fall. Hille Perl, die Expertin heutigen “Bein-Violen”-Spiels, ebenso wie ihr Cembalo-Partner Michael Behringer im Freiburger Barock-Orchester tätig, überzeugt nicht nur mit flotten Ecksätzen und fließenden, singenden Mittelsätzen; es ist vor allem die nahezu perfekte Klang-Ergänzung der beiden obertonreichen, filigranen Instrumente und das vollendete aufeinander abgestimmte Spiel der beiden, das diese CD zu einem der Glanzlichter der Edition macht.
Christoph Braun, 01.03.1999
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