Naxos 8.55 7689
(53 Min., 12/2004) 1 CD
So bitte nicht. Selbst wenn es nicht schon Tragetaschen voller Einspielungen dieses Werks geben würde - was Maxim Fedotov und die Russische Philharmonie aus Max Bruchs g-Moll-Konzert herausholen, wäre auch ohne Konkurrenz zu wenig. Dabei gilt das Stück als robust und technisch nicht sonderlich schwierig, sprich: als ausgesprochen dankbar. Doch fehlt es Fedotov und dem Dirigenten Dmitry Yablonsky offenbar an Konzept und Absprache, um mehr als bloße Dutzendware aus der Partitur zu machen. Nur an den offensichtlichsten Stellen wirkt die Musik mit Bedacht oder gar originell gestaltet, selten werden die ohnehin spärlichen Möglichkeiten zum Dialog genutzt, halten Spannungsbögen länger als ein paar Takte. Ansonsten absolviert Fedotov den romantischen Parcours mit vibrato-freudigem, voluminösem und in den hohen Lagen arg aufdringlichem Ton, irritiert zuweilen mit einer unscharfen Intonation und vertraut - vergeblich - darauf, dass sich Bruchs Dauerbrenner von alleine trägt. Besser gelingen die weit seltener gespielte Romanze op. 42 und das Konzertstück op. 84 - echtes Virtuosenfutter, von Fedotov mit hörbar großem Appetit verspeist, wenngleich die überraschungsfreie Vordergründigkeit des Spiels die Ohren auch hier relativ schnell ermüdet.
Raoul Mörchen, 07.07.2006
Diese CD können Sie kaufen bei:
Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen
Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.
Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Nach seiner viel beachteten Aufnahme der 7. Sinfonie setzen François-Xavier Roth und das Gürzenich-Orchester Köln ihre Bruckner-Gesamteinspielung fort. Die „Romantische“, wie Anton Bruckner seine vierte Sinfonie selbst betitelt, komponierte er 1874 inmitten einer Zeit persönlicher Niederlagen. Und er zweifelt sofort an seinem Werk, bezeichnet manche Stellen als „unspielbar“ und findet die Instrumentation „hie und da überladen und zu unruhig“. Erst Jahre später, nach […] mehr