home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Responsive image mb-5
Antonín Dvořák, Richard Strauss, Ludwig van Beethoven, Anton Bruckner, Igor Strawinski, Johannes Brahms, Claude Debussy u.a.

Claudio Abbado - Hearing The Silence

Paul Smaczny

TDK/Naxos DV-DOCABB
(67 Min.) 1 DVD

Die Liebe war immer die Grundlage seines Tuns - erzählt Claudio Abbado in diesen Porträt-Skizzen. In einer kleinen Bauernstube aus dem 17. Jahrhundert ganz aus Holz findet der italienische Dirigent nach anstrengenden Arbeitsphasen die Magie, die ihn ganz zu sich selbst führt. "Ich finde hier den Sinn des Lebens wieder", sagt Abbado, "in dieser Stube finde ich den Zauber wieder". Dem Zauber des Dirigenten ist der Produzent und Regisseur Paul Smaczny auf der Spur. In einer hochmusikalisch rhythmisierten Folge von Skizzen und Überlagerungen begegnen wir dem Dirigenten Abbado - und Menschen, die ihm auf unterschiedlichen Ebenen nahe sind: dem Schauspieler Bruno Ganz, dem Dirigenten Daniel Harding, Musikern verschiedener Orchester, allen voran des Festival Orchesters Luzern, das Abbado nach seiner Krebsoperation gegründet hat. "Seine Kraft ist eine viel stärkere", "er wird nie müde", "mit wachem Blick", bewundern sie den von der Krankheit Gezeichneten. "Ihr seid die beste Medizin für mich", gesteht er den Musikern. Er gibt ihnen höchste Inspiration, aber er gängelt sie nicht. Seine wichtigste Forderung "Hört aufeinander, hören Sie doch!" Das Höchste ist für ihn, wenn alle ganz bewusst zusammen musizieren.
Dieser Film ist kein Feuerwerk von Statements, Proben- und Konzertausschnitten, auch wenn das Material das hergibt. Paul Smaczny hat kontrapunktisch die Stille einfließen lassen, die Stille, die den Zuschauer gezielt aus den vielen Aktivitäten herausnimmt und innehalten lässt, manifestiert in Nonos "Prometeo", die Stille, aus der Abbado Kraft schöpft. Aus dieser Filmkomposition heraus wird der einleitende und später noch einmal eingefügte Hölderlin nicht zum pathetischen Saurier, sondern zum magischen Raum von reiner Poesie. "Ich weiß nicht, was das ist", sinniert Bruno Ganz und schließt dem Wesen des Unbegreiflichen die Türen auf. Schade, dass im Begleitheft die Hölderlintexte ("Lebenslauf" und "Wenn aus dem Himmel") nicht abgedruckt sind.

Margarete Zander, 01.09.2007


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top