Decca/Universal 475 392-2 (Bergonzi), 475 393-2 (Crespin), 475 394-2 (Güden), 475 395-2 (Horne), 47
(1957 - 1972) 6 CDs
Nichts geht über Pappe! Zumindest nicht bei CD-Verpackungen. Die Decca schwimmt auf der Retro-Welle mit. Sie hat sechs Alben einer besseren (Opern-)Zeit aus ihren Archiven gekramt und genauso wiederaufgelegt, wie sie damals aussahen, in den goldenen Fünfzigern und Sechzigern. Einschließlich des Original-Decca-Logos in schwarz-weiß. Vom Cover ihres Operetten-Albums strahlt uns Hilde Güden entgegen, adrett wie eine Avon-Beraterin, den Pudel im Arm, die Perlenkette um den Hals. Wie sich diese Hochglanzpappe anfühlt! Wie die Güden aussieht! Selbst wenn keine CD drin wäre, müssten wir diese Verpackung haben! Klappen wir sie auf, dann sehen wir doch tatsächlich die Original-Rückseite der alten LP-Hülle vor uns! Ach, waren das Zeiten.
Genug geschwärmt. Die meisten dieser Aufnahmen hat die Decca längst in anderen Zusammenstellungen auf CD veröffentlicht. Alles schon gehört, Überraschungen gibt es keine. Dafür wenig Gesang fürs Geld. Denn LPs hatten eine kurze Spieldauer: Keines dieser Alben läuft länger als 45 Minuten. Allerdings müssen wir gestehen, dass wir jedes von ihnen gleich nach dem ersten ein zweites und drittes Mal gehört haben. Bergonzi, Corelli, Tebaldi, Crespin und Merrill mit Verdi und Puccini, dazu die junge Marilyn Horne mit Rossini - und Frau Güden mit Gräfin Marizas "Sag’ ja, mein Lieb, sag’ ja". Ja! Ja und nochmals ja zu dieser Wiederveröffentlichung.
Jochen Breiholz, 22.05.2004
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