home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Responsive image mb-5
Marc-Antoine Charpentier

Messe; Te Deum à huit voix (H. 3 & H. 145)

Le Concert Spirituel, Hervé Niquet

Glossa/Note 1 GCDSA 921611
(79 Min., 9/2005) 1 CD

Beeinflusst von einem fünf Jahre währenden Studienaufenthalt in Italien, bediente sich Marc-Antoine Charpentier nach seiner Rückkehr im Jahre 1670 eines im Tonfall nach wie vor unverkennbar französischen, in bestimmten formalen und strukturellen Aspekten aber deutlich durch die italienische Musik inspirierten Stils. Zwei besonders prächtige kirchenmusikalische Kompositionen, die Messe H. 3 und das Te Deum H. 145, beide für zwei vierstimmige Chöre und Instrumente, sind besonders eindrucksvolle Belege für diese Schreibweise, mit der Charpentier in Paris sehr viel Anklang fand: Die Technik der "chori spezzati", der komplementär entfalteten Doppelchörigkeit, mit der sich unmittelbar sprechende dialogische Effekte und aufregende Steigerungspassagen gestalten lassen, hat Charpentier in Italien studiert; erweitert hat er auch seinen harmonischen Kosmos, erlebbar etwa im eindrucksvollen "qui tollis"-Abschnitt des Gloria-Satzes der Messe. Ferner hat er auch seine Satztechnik in puncto polyphone Stimmführung verfeinert. Und dennoch klingt die Musik unverkennbar französisch: Nicht nur die typische Instrumentalbesetzung aus Violinen und Blockflöten, sondern auch die Melodik und die Art der Verzierungen lassen allenthalben das galante "Air de Cour"-Idiom durchscheinen. Eine aufregende, eine überaus gelungene Mélange zweier nationaler Musik-Sprachen! Hervé Niquet und sein Ensemble "Le Concert Spirituel" widmen sich dieser Musik auf ausgesprochen kompetente Weise: Schon seit langem haben sie sich die Wiederbelebung der Kirchenmusik des französischen Barock zur zentralen Aufgabe gemacht, und man spürt die profunde Erfahrung, die sie im Zuge ihrer Beschäftigung mit diesem Repertoire gewinnen konnten. Nichts trübt in dieser Interpretation die Wirkung dieser wundervollen Werke, eins zu eins gelangen sie zu jener Geltung, die ihnen gebührt. Eine großartige Leistung.

Michael Wersin, 01.09.2007


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top