Virgin/EMI 545 546 2
(79 Min., 6/2002) 1 CD
Die Aufnahme von Alan Curtis und Il Comlesso Barocco zeigt Domenico Scarlatti von Seiten, die man (leider) viel zu wenig kennt. Dieser Komponist hat nämlich mindestens zwei Gesichter, das des Klaviervirtuosen und -komponisten, das man zu kennen glaubt, und das des Komponisten zahlreicher Vokalwerke wie Opern, Oratorien und Kantaten, die er im 18. Jh. für diverse europäische Höfe, vor allem aber für den portugiesischen, schrieb. Dieses vokale Talent Scarlattis wird gerade in letzter Zeit neu entdeckt. Bei Curtis‘ Programmauswahl kommen endlich einmal beide Facetten auf ihre Kosten: Insgesamt sind drei Kammerkantaten, zwei Opernduette und neun Cembalo-Sonaten auf dieser CD vertreten.
Vor allem die Kantaten, die dem Genre der "Lettere amorose" angehören, das im 17. und 18. Jh. sehr populär war und das der Aufnahme ihren Titel gegeben hat, sind eine Entdeckung. Diese kurzen "Liebesbriefe" scheinen wirklich als Korrespondenz abgefasst und beschreiben eine Trennungsgeschichte, die sich hier zwischen Sopran und Mezzo abspielt. Sowohl Patrizia Ciofi (Sopran) als auch Anna Bonitatibus (Mezzo) gestalten diese Perlen mit viel Engagement und Witz. Sie werden von Il Complesso Barocco kontrastreich und temperamentvoll begleitet. Gleiches gilt für die beiden Opernduette aus "L’Ottavia restituita al trono" und "Tolomeo et Alessandro, ovvero La corona disprezzata". Etwas matt, obwohl sehr sauber gespielt, sind dagegen die Sonaten geraten, die Curtis auf einem zweimanualigen Nachbau spielt. Die gelungene Mischung mit den "Lettere amorose" macht das aber allemal wett.
Karin Dietrich, 07.06.2003
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