Der Stammvater aller Saxofonisten legte 1962, als durch Stan Getz & Co. die Brasilien-Welle über den Jazz hereinbrach, mit “Desafinado” seine Version von Bossa Nova und Jazz Samba vor. Vor einer typisch relaxten Rhythmus-Gruppe, der Tommy Flanagan nicht als Pianist, sondern als Claves-Spieler angehört, bringt “Bean” aufregenden Biß in die verträumte Entspannungsmusik, indem nicht er sich der Bossa, sondern die Bossa sich dem Boß anpaßt. In der Bossa werden Achtelnoten per definitionem gerade gespielt, und Hawkins spielte zeitlebens Ketten regelmäßig stark punktierter Swing-Achtel. Wer hätte gedacht, daß es trotzdem klappt? “Samba Para Bean” zeigt diese Quadratur des Kreises.
Marcus A. Woelfle, 28.02.1997
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