Wer hat da behauptet, Chick Corea hätte schon vor zwanzig, dreißig Jahren sein Bestes gegeben und sein Ruhm zehre von einstigen Meriten? Gerade in letzter Zeit hat er in seiner Band Origin eine beeindruckende Schar junger Talente um sich versammelt: die Bläser Steve Wilson, Bob Sheppard, Steve Davis, den Drummer Jeff Ballard und den Bassisten Avishai Cohen. Jeder von ihnen offenbart eine eigene Stimme und alle sind bestens aufeinander eingespielt.
„Change“ bietet nicht, wie der Titel nahe legen könnte, einen unerwarteten Aufbruch in unerhörtes Neuland. „Armando’s Tango“ basiert auf den Changes von Coreas „Armando’s Rhumba“, der „Early Afternoon Blues“ zaubert uns die Miles-Davis-Stimmung der frühen sechziger Jahre her und so weiter – der Wechsel besteht eher im Kaleidoskopieren vielfältiger Atmosphären der Originale. Abwechslung und Inspiration gehen in diesem impressionistischen Album kompositorisch und improvisatorisch Hand in Hand.
Marcus A. Woelfle, 31.03.1999
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