Soll man die beiden bedauern oder beneiden? Vater und Sohn, Ellis und Branford Marsalis haben ihr gemeinsames Album „Loved Ones" den Frauen gewidmet: darunter Bernsteins „Maria" und Ellingtons „Angelica", Gershwins „Bess" und Porters „Miss Otis" sowie „Sweet Dolores", Ellis Marsalis´ Frau und Mutter seiner sechs Söhne. Dagegen ist nichts einzuwenden, doch die vierzehn musikalischen Charakterzeichnungen, die mit Klavier und Saxofon entworfen werden, können einen trübsinnig machen: So unendlich lieb, so unermeßlich sanft, so über alle Maßen bieder und nett — und so leblos scheinen diese Frauen zu sein. Da wünschte ich mir einen „Hillary Clinton Blues" oder einen „Maggie Thatcher Rag" oder gar einen „Hillu Schröder Stomp"! Die Begegnung mit diesen Frauen mag nicht immer angenehm sein, doch wäre die Musik, zu der sie inspirieren, bestimmt nicht so seicht und spannungslos wie dieses Album. Und dann müßte man Ellis und Branford Marsalis beneiden.
Wolfgang Halder, 29.02.1996
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