Eine Wiederveröffentlichung aus dem reichen Schaffen des vor einigen Monaten verstorbenen Altmeisters der swingenden Konzertgitarre. Live aufgezeichnet anlässlich Howard Rumseys Concerts by the Sea, zeigt der Mitschnitt Charlie Byrd ungeschminkt in der von ihm bevorzugten Triobesetzung mit Bass (gespielt von Bruder Joe) und Schlagzeug (Bertell Knox). Auch das Repertoire ist mit seiner Mischung aus Bossa-Nova-Hits, Swing-Standards, Klassikern des traditionellen Jazz und einigen Popsongs (darunter das heute wieder aktuelle "Killing Me Softly") durchaus repräsentativ für Byrd.
Sieben von fünfzehn Titeln waren auf der Original-LP aus dem Jahr 1974 noch nicht enthalten, teils aus Platz- und teils aus Qualitätsgründen. Die bisher unveröffentlichten, temperamentvollen Versionen von "Meditation" und "This Can’t Be Love" sind ein absoluter Gewinn. Byrds technisch hoch anspruchsvolle Adaption eines Vivaldi-Konzerts ist dagegen in der Ausführung nicht ganz gelungen und hätte zu Lebzeiten des Künstlers vermutlich nicht den Weg auf die CD gefunden. So beleuchtet sie immerhin seine klassischen Ambitionen.
Jürgen Schwab, 29.06.2000
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