Dreyfus Jazz/Edel Contraire FDM 36615-2
(56 Min., 5/2000) 1 CD
So sehr es mich freut, dass mit Francis Dreyfus endlich wieder jemand Johnny Griffins Spiel dokumentiert - diese Bop-Session ist keine Offenbarung wie das Duoalbum "In & Out" mit Martial Solal letztes Jahr. Vielleicht liegt es daran, dass Griffin - offenbar als Hommage an seine Tage mit Eddie "Lockjaw" Davis - mit einem zweiten Tenoristen, dem eine Generation jüngeren Steve Grossman, zusammengespannt wurde.
Doch zwei eher rau geblasene Saxofone bekommen, vor allem wenn man sie so trocken aufnimmt wie hier, leicht etwas Quäkendes, das mich an Versuche erinnert, einem manipulierten Plastikstrohhalm Töne zu entlocken. Rudy van Gelder hat auf Griffins atemberaubender "Blowing Session" von 1957 noch in mono vorgemacht, wie man dieses Problem in den Griff bekommt (dort waren sogar drei Tenoristen zu hören).
Das nötige Feuer ist zwar auch hier durchaus da, aber die wohl ziemlich ad hoc zusammengestellte Band klingt stets ein wenig polternd. Wenigstens bei den Balladen - Griffins "Don't Say Goodbye" und Grossmans "Little Pugie" - kann man sich kurz zurücklehnen.
Mátyás Kiss, 01.09.2007
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