Der Vorbehalt vieler Jazzfreunde gegenüber Jazz mit Streichern sitzt tief und wird auch hier eher bestätigt. Lee Konitz bläst vorwiegend zwar schöne, doch erheblich geglättete Linien über lang ausgehaltenen Streicherakkorden. Dabei kommt einem das französische Sprichwort in den Sinn, das Kreativität mit Honigbrotaufstrich vergleicht: Je weniger man davon hat, desto breiter und dünner muß man sie verteilen; süßer Sologeigenklang, der sich gelegentlich erhebt, ist jedenfalls kein Ersatz für musikalische Einfälle.
Thomas Fitterling, 01.09.2007
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