Nur noch Dee Dee Bridgewater vermag dem klassischen Modern-Jazz-Gesang so attraktive Züge zu verleihen wie Dianne Reeves aus dem Hause Blue Note. Der Titel ihrer neuen CD ist großtuerisch und verspricht doch nicht zuviel. Bei dieser Begegnung mit den großen Vertretern der modernen Tradition sorgt Kenny Barron geschmackssicher für die Klavierbegleitung, und unter den Bläsern finden sich so illustre Meister wie Clark Terry, Phil Woods und James Moody.
Überwiegend Balladen kommen zum Vortrag; doch zum Glück bewahren ihn die pfiffigen Arrangements vor dem Abgleiten in plüschige Nightclub-Sounds. Der kess metallische Schmelz einer Nancy Wilson, der in Dianne Reeves Stimme immer wieder aufblitzt und ihr dann in Kombination mit dem Fitzgerald-Vaughan-Timbre dieses reizvoll eigene Gepräge verleiht, entfaltet sich hier in den Begegnungen mit den großartigen Bläsersolisten besonders wirkungsvoll.
Thomas Fitterling, 31.12.1996
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