Ob sich Bobby Previte und sein Quintett ”Bump” tatsächlich gegen den Urzeigersinn bewegen, sei dahingestellt. Entscheidend ist etwas anderes: Diese fünf spielen eine Hochenergie-Musik, die irgendwo im Land des Vergnügens zwischen Rock, Fusion, Jazz, Zappa und Free-Tradition angesiedelt ist. Der Keyboarder Wayne Horvitz und der Elektrobassist Steve Swallow bilden ein dunkel treibendes Fundament, in dem Bobby Previte seine harten Schlagfolgen plaziert. In dieser Umgebung fühlen sich der Tenorsaxofonist Marty Ehrlich und der Posanist Curtis Fowlkes hörbar wohl und mischen mit passend harten Stakkati und kantigen Melodien mit. Ihre Instrumente schreien, singen und meckern, kreisen in Trance-Figuren, und manchmal kommt auch ein Hauch von Kurt Weill’scher Ironie durch. Diese Musik hat ihren eigenen, unter den mächtigen Rhythmen versteckten Witz. Was scheinbar locker und rockig wirkt, ist durchdacht und durchgearbeitet. Sie ist das beste Beispiel dafür, dass man als Hörer wilde Soli bestens aufnehmen kann, wenn sie vom Sog einer kraftvoll pumpenden Rhythmusgruppe getragen werden.

Werner Stiefele, 01.09.2007

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