Naxos Jazz Legends 8.120512
(52 Min., 10/1938, 11/1938) 1 CD
Diese wenig bekannten, da nicht kommerziellen Aufnahmen Coles datieren vom Anfang seiner Karriere, als der einundzwanzigjährige Pianist gerade sein später überaus einflussreiches Trio mit Oscar Moore (Gitarre) und Wesley Prince (Bass) ins Leben gerufen hatte. Der besondere Klang von Coles Stimme schien noch keinem aufgefallen zu sein; die vielen humorig gehaltenen Lieder werden meist im Unisono von allen drei Mitgliedern vorgetragen.
Der aus heutiger Sicht allzu direkt angepeilte komische Effekt überschattet ein wenig die erheblichen instrumentalen Möglichkeiten des Gitarristen Oscar Moore, der Django Reinhardt genauer gelauscht haben muss, und des Bassisten Wesley Prince, der einem Slam Stewart kaum nachsteht (der hatte im gleichen Jahr ein dem Cole-Trio stilistisch ähnliches Duo mit Slim Gaillard gegründet).
Schließlich lassen einzelne Standards wie "Liza" oder "Caravan", zwischen schnell veraltetes Schlagermaterial eingestreut, keinen Zweifel daran, dass an Nat Cole ein großer Jazzpianist verloren gegangen ist, dessen Virtuosität nur noch ein Art Tatum hätte in den Schatten stellen können. Aber wenn einer als Sänger erst einmal ein so hohes Ansehen und als Schwarzer ein so hervorragendes Einkommen genießt - warum sollte er sich dann länger mit Hungerleider-Musik aufhalten?
Mátyás Kiss, 26.07.2001
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