Ein Klavier-Trio ist ein Trio ist ein Trio. Anders gesagt: so gleichberechtigt kann ein Klavier-Bass-Schlagzeug-Trio gar nicht sein, dass die traditionelle Rollenverteilung nicht doch stets mit-gehört würde. Und wenn der Mann an den Tasten, der plötzlich mit Auszeichnungen überschüttete Jens Thomas ist, wird Triocolor heimlich als Jens-Thomas-Trio gehandelt.
Wie dem auch sei, das Trio, dem außer Jens Thomas noch der Bassist Stefan Weeke und der Schlagzeuger Björn Lücker angehören, weilte auf Einladung des Goethe-Instituts zweimal in Ghana und war von dieser Erfahrung überwältigt. Auf "Colours Of Ghana" setzt es diesen Reisen ein großartiges musikalisches Denkmal. Ebenso selbstbewusst und geschmackssicher, wie Thomas schon mit seinen Adaptionen Ennio Morricones umging, setzten die drei die afrikanischen Erfahrungen in ihre ureigene Musik um. Da funkelt in der europäischen Helligkeit dunkel abgründige Rhythmik und Akkordik auf; Randy Weston und Thelonious Monk schauen über die Schultern, wobei die Authentizität der Musik nie in Frage gestellt ist. Jens Thomas hat sie bei der Endmontage in eine schlüssige Reihenfolge gebracht, die gut und gern auf die verbindenden vordergründigen Ethno-Schüttel-und-Rassel-Effekte verzichten könnte.

Thomas Fitterling, 01.09.2007

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