CCn’C Records/In-Akustik 7 23091 01102 0
(53 Min., 1999) 1 CD
Als "classic-cool-ethnic-jazz" wird dieses Violine-Klavier-Duo angepriesen, das sich langsamer Jazz-Standards und griechischer Folklore verschrieben hat. Entsprechend schwierig ist es, dem Geiger Miltiades Papastamou und dem Pianisten Marcos Alexiou kritisch gerecht zu werden. Nehmen wir "Summertime". Klassik-Hörer, die sich am brillanten Silberklang der Heifetz-Aufnahme orientieren, werden von Papastamou ebenso enttäuscht wie Jazzer, die den Gershwin-Evergreen zum Beispiel von Joe Venuti kennen. Improvisatorisch und rhythmisch sind die Ausführungen Papastamous recht unergiebig.
Für Papastamou und Alexiou sind Standards keine Startrampen ins Neuland, ihnen geht es um die melodische Quintessenz des jeweiligen Stückes. Zwanzig Minuten "Round Midnight", und aus Jazzwarte passiert weniger als in einem einzigen Coltrane-Chorus. Und doch: Was Papastamou hier vermissen lässt, macht er aber durch klanglichen Nuancenreichtum, durch timbrische Raffinesse mehr als wett. Mehr Gespür für Jazzsound als all die Klassiker von Perlman bis Mullova, die es auch mal versucht haben, besitzt er ohnehin.
Marcus A. Woelfle, 21.09.2000
Diese CD können Sie kaufen bei:
Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen
Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.
Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Nach seiner viel beachteten Aufnahme der 7. Sinfonie setzen François-Xavier Roth und das Gürzenich-Orchester Köln ihre Bruckner-Gesamteinspielung fort. Die „Romantische“, wie Anton Bruckner seine vierte Sinfonie selbst betitelt, komponierte er 1874 inmitten einer Zeit persönlicher Niederlagen. Und er zweifelt sofort an seinem Werk, bezeichnet manche Stellen als „unspielbar“ und findet die Instrumentation „hie und da überladen und zu unruhig“. Erst Jahre später, nach […] mehr