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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Yellow Daffodils

Malia

Epic/Sony 505369 9
(44 Min., 2002) 1 CD

Wenn heutzutage an einer Jazz-CD etwas auszusetzen ist, dann ist es oft die Tatsache, dass es sich bei betreffender Scheibe gar nicht um Jazz handelt. Auch das vorliegende Opus der 25-jährigen Sängerin aus Malawi wird der eingefleischte Jazzer nicht so leicht im Regal platzieren können. Soul, Pop, Funk, Bossa Nova oder Chanson, im Retro-Sound, mit gesampelter Big Band oder ganz brav im konventionellen Quartett - dem Puristen entgeht eine bemerkenswerte und im besten Sinne eigenartige Stimme.
Ob sie von gelben Narzissen oder lila Schuhen singt - Malia hat ein buntes Album vorgelegt. Als sie Ende der achtziger Jahre von der kleinen ostafrikanischen Republik nach London zog, wurde sie von musikalischen Eindrücken geradezu überflutet, doch klinkte sie sich nicht etwa beim Geschmack ihrer Altersgenossen ein, sondern entdeckte den Jazz für sich. Ihr großes Vorbild Billie Holiday schimmert schon im ersten Song “Yellow Daffodils” spürbar durch (wunderbar hier auch die coole Trompete von Erik Truffaz), einige Nummern weiter (“Solitude”) kann man sich jedoch beim montierten Duett mit der großen Sängerin davon überzeugen, dass Malia ihren eigenen Stil gefunden hat. In ihrer Stimme mischen sich auf faszinierende Weise Melancholisches, Zerbrechliches, aber auch lausbübisch Verschmitztes. All diese Facetten zeigt die junge Musikerin in den zwölf Songs mit erstaunlicher Lässigkeit, zudem sind die Titel von André Manoukian clever komponiert und groovig-luftig produziert, so dass “Yellow Daffodils” ein erfolgreicher Sommer bevorstehen könnte.

Tilman Stamer, 01.09.2007


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