Ganzseitige Anzeigen in deutschen Jazzmagazinen warben unlängst für diese CD. Zitate amerikanischer Jazzgrößen bescheinigten dem Schweizer Gitarristen Harald Haerter darin große Musikalität und – das war entscheidend: einen eigenen Sound und Stil.
Genau diese Aussage kann das Album "Cosmic" aber nur zum Teil bestätigen: John Scofield, Haerters Lehrer und ohrenscheinliches Vorbild, klingt immer noch an einigen Stellen durch ("Ball"). Hochvirtuos und -musikalisch ist es allerdings schon, was Haerter macht, und in "GBT" und "Mushi-Mushi" liefert er aufregende Free-Rock-Improvisation ab. Aufregend sind auch die Beiträge Michael Breckers, der sich in der Besetzung offensichtlich wohlfühlt, das Energieniveau durch seine Anwesenheit spürbar hebt und in "Misterioso" ein spektakuläres Blues-Solo bläst.
Die Aufnahmen stammen von verschiedenen Konzerten aus den zurückliegenden Jahren und präsentieren neben Brecker auch Dewey Redman, den zweiten amerikanischen Tenorstar, mit dem sich das Quartett um Haerter gerne schmückt. Klanglich zum Teil rockbeeinflusster zeitgenössischer Jazz mit Schwerpunkt auf langen Improvisationen, die gerade bei Brecker auch gerne mal in freie Interaktion ausfransen.
Jürgen Schwab, 01.09.2007
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