RCA/BMG 09026 63518 2
(76 Min., 9/1999, 12/1999) 1 CD
Bei Camille Saint-Saëns geht es vor allem um eines: um Eleganz. Keine tief lotenden Gefühle, nur die (manchmal schwer erträgliche) Leichtigkeit des Seins. Das setzt eine begnadete Technik voraus, denn die spieltechnischen Hürden wollen quasi im Vorübergehen genommen werden. Diese drei Spätwerke aber verlangen doch mehr (nicht die saloneske Romanze). Und Steven Isserlis, dessen Cellospiel die Technik wie die Sinnlichkeit hat, schürft aus der Musik bisweilen einen Ernst, als handle es sich um Schumann. Auch ist er dem wackeren Orchester in einem voraus: Er jongliert, sie schuften.
Dennoch, einen unwiderstehlichen Zug bekommt das selten zu hörende, immens anspruchsvolle Zweite Konzert auch in der Begleitung manchmal, der brillante und bisweilen Tiefsinn streifende Dialog zwischen dem Poeten und seiner Muse (wie Quecksilber und Heilerde: der Geiger Joshua Bell) spielt sich vor einer doch recht farbigen Orchester-Grundierung ab. Das Stärkste (und Längste) aber ist die Zweite Cellosonate, von Pascal Devoyon vielleicht etwas zu diskret begleitet. Sein Understatement hat wenig Sinn, denn das Formmodell heißt ohne Zweifel Beethoven - und der schrieb Sonaten für Klavier und Violoncello, in dieser Reihenfolge. Aber faszinierende Begegnungen mit rarem Repertoire sind das allemal.
Thomas Rübenacker, 01.09.2007
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