Naïve/Harmonia Mundi AV 4897
(59 Min.) 1 CD
Alle Stücke, die Robert Schumann dem Cello als Soloinstrument widmete, finden sich auf dieser CD: Das Cellokonzert von 1850 und die ein Jahr früher entstandenen "Fünf Stücke im Volkston". Außerdem auch die "Fantasiestücke" op. 73 und das "Adagio und Allegro" op. 70. Für letztere sah Schumann ursprünglich Klarinette beziehungsweise Horn als Soloinstrument an, gab aber auch das Cello als mögliche Alternative vor.
Eines fällt bei den Aufnahmen mit der französischen Cellistin Anne Gastinel sofort auf: Es geht ihr keinesfalls darum, ihr Instrument virtuos in den Vordergrund zu stellen, und das wäre wohl auch das Falscheste, das man der Musik Schumanns antun könnte. Denn niemals ist die Melodie - im größeren Zusammenhang gedacht - als Bravourstück ohne die eng verwobene Einbindung in die Begleitung komponiert. Das gilt besonders für das Cellokonzert, hier mit durchsichtiger Klarheit und kleinen, pointierten Akzenten gespielt von den Lütticher Philharmonikern unter der Leitung von Louis Langrée.
Es ist auch Gastinels sanfter, sehr sanglicher Ton, der sich gut mit Schumanns Vorstellungen vom Zusammenspiel von Solist und Orchester decken dürfte. Manchmal freilich geht die Sanftheit so weit, dass man sich etwas mehr Biss wünscht, etwa in den ersten beiden Sätzen der "Fantasiestücke", wo sich Gastinel wie auch Claire Désert, ihre Begleiterin am Klavier, stellenweise zu sehr zurückhalten und an der Vorschrift "lebhaft" vorbeispielen.
Matthias Reisner, 07.02.2002
Diese CD können Sie kaufen bei:
Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen
Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.
Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Der spätbarocke Dichter Barthold Heinrich Brockes (1680–1747) begründete seinen Ruhm durch die 1712 entstandene Passionsdichtung „Der für die Sünde der Welt gemarterte und sterbende Jesus“. Mit dieser hochemotionalen Schrift war er so erfolgreich, dass gleich 13 zeitgenössische Komponisten diese vertonten, darunter Händel, Keiser, Mattheson und Stölzel. Auch Georg Philipp Telemann lernte den Text 1716 kennen und schrieb in seiner Autobiographie, dass „dessen Poesie von allen […] mehr