Hänssler/Naxos CD 98.346
(68 Min., 1/1999, 2/1999) 1 CD
Dmitry Sitkowetzky an der Geige - das bedeutet in aller Regel klar gegliederte Darstellungen bei höchster spieltechnischer Perfektion. Diese Einspielung macht keine Ausnahme. Wenn von manchen Interpreten gesagt wird, sie hätten während eines langsamen Satzes infolge des damit verbundenen Stresses einen Herzschlag erlitten, so darf man Sitkowetzky ruhig hinzurechnen. Sein eiskaltes Kalkül mag in den schnellen Teilen der Ecksätze aufgehen - hier wird man der sorgfältigen Ablaufplanung gewahr, die den wissend Gestaltenden verrät. In langsamen Teilen, der Canzonetta und der Meditation, wird Musik hingegen nur noch minuziös geschildert. Da wird keine Regung, keine Erregung und auch kein Nachschwingen vorangegangener Spannung mehr offenbar. Sibirischer Permafrost lässt grüßen ... Neville Marriner, der Tschaikowskis Violinkonzert ungezählte Male dirigiert hat, bietet ausgewogene Proportionen.
Vorbildlich gearbeitet hat die Aufnahmetechnik. Sie nutzt besonders den Dynamikspielraum, ohne durch ständiges Hoch- oder Runterziehen der Lautstärke die Proportionen zu verfälschen.
Wolfgang Wendel, 16.03.2000
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