Da Josefine Cronholm nicht mit dem medienfreundlichen Blondhaar Diana Kralls gesegnet ist, muss sie sich mit ihrer Musik etwas mehr Mühe geben. Die schwedisch-dänische Sängerin kann aber mehr als nur wunderschön und melismenreich singen: Sie schreibt ihre um die menschliche Grunderfahrung der Einsamkeit kreisenden, von Naturbeobachtungen inspirierten Lieder auch selber.
Die überflüssige Worte vermeidenden, persönlich gehaltenen Texte tragen ebenso stark zum bruchlosen Gelingen ihrer ersten Platte bei wie die sparsamen, Cronholms akzentfreien Gesang optimal stützenden Begleitstimmen ihrer Band Ibis: Der Trompeter und Flügelhornspieler Flemming Agerskov und der Pianist Henrik Sundh zeigen viel Einfühlungsvermögen in die sehnsüchtig-melancholischen Stimmungen der Lieder, denen Thommy Andersson und Lisbeth Diers verhaltene, aber unbeirrt vorwärts drängende Bewegung hinzufügen.
Josefine Cronholm ist ein bedeutendes Talent, das gelegentlich noch Joni Mitchells Vorbild nacheifert. Ich bin gespannt darauf, in welche Richtung sie sich weiter entwickelt.
Mátyás Kiss, 01.09.2007
Diese CD können Sie kaufen bei:
Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen
Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.
Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion
An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.
Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr