Wie kommen wir unter dem Namen Billy Cobhams zu der plötzlichen Ehre eines konservativen Trio-Albums? Ganz einfach: Kenny Barron und Ron Carter sind als Leader anderswo unter Vertrag. Also keine Bange: Dies ist kein typisches Schlagzeuger-Vehikel, das die anderen Mitwirkenden zu Statisten degradiert. Eindeutig steht Kenny Barron im Rampenlicht, da der Klang von Carters elektrisch verstärktem Bass eher zum Weghören einlädt - häufiger Nachteil einer auch noch so gelungenen Live-Aufnahme, die nur festhalten kann, wie es im Konzert geklungen hat.
Meine Befürchtung, Cobham könnte die Balance des Trios durch seine Fusion-Vergangenheit in irgendeiner Weise beeinträchtigen, hat sich während der überlangen Spielzeit dieses Programms nicht bestätigt. Es ist vielmehr umgekehrt: Will man den Hörer vor den Lautsprechern festhalten, sollte man sich schon etwas mehr einfallen lassen, als ein paar Titel, welche die Beteiligten schon vorher kannten, so breit auszuwalzen. Keith Jarrett - man kann ihn mögen oder nicht - versucht in seinem Trio wenigstens noch manchmal, solchem Repertoire einen eigenen Dreh abzugewinnen.
Bei aller boppenden Spielfreude trifft dies für "The Art Of Three" nicht zu. Wer braucht ein weiteres Standards-Trio? Die Regale jedes halbwegs an Jazz interessierten Menschen enthalten leicht ein Dutzend vergleichbarer Aufnahmen, die man eher wieder auflegt.
Mátyás Kiss, 01.09.2007
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