RCA/BMG 74321 57131 2
(64 Min., 4/1998) 1 CD
Diese CD liefert ein weiteres Argument, der bulgarischen Belcanto-Primadonna zu bescheinigen, dass sie höchste Gesangskunst bietet. Was Vesselina Kasarova mancher Kollegin gegenüber zusätzlich in die Wagschale werfen kann, ist der phänomenale Umfang ihrer Stimme, die über einen Mezzosopran hinaus fast Alt-Register aufweist. Sie verkörpert damit Rossinis zweites Gesangsideal - sein erstes galt der über alles geliebten, aber aussterbenden Gattung der Kastraten. Das Plus des dunklen Timbres ermöglicht ihr, auch die ernsten, tragischen Rollen (meist Hosenrollen weiblicher Helden) Rossinis zur vollen Geltung zu bringen - hier etwa in der atemberaubenden Auftrittsarie des Arsace in der “Semiramide” zu bestaunen, die so ziemlich alles an Koloratur-Kapriolen, an rasanten Dreiklangsbrechungen und nicht zuletzt an dramatischer Geste aufweist und abverlangt.
Der Aufmachung des Beihefts zufolge ist der peruanische Tenor Juan Diego Flórez nur Duett-“Ergänzung”. Doch weit gefehlt: Mit seiner federleichten, gleichwohl leuchtenden, zudem höhenrekordverdächtig strahlenden Stimme hat er weit mehr zu bieten. Daher auch mein neuer Paar-Tip: Kasarova und Flórez - es müssen nicht immer Gheorghiu und Alagna sein. Das Orchesterspiel unter Arthur Fagen kann allerdings kein kräftigeres Attribut als “ordentlich” für sich beanspruchen.
Christoph Braun, 31.03.1999
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