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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Johann Sebastian Bach

Cantatas Vol. 21

Robin Blaze, James Gilchrist, Peter Kooij, Bach Collegium Japan, Masaaki Suzuki

Bis/Klassik Center Kassel Bis5001311
(69 Min., 02/2002) 1 CD

Sie sind einfach großartig, diese Japaner - mit diesem Satz könnte prinzipiell nicht nur diese, sondern auch jede einzelne von 20 weiterenpotentiellen Kritiken über Masaaki Suzukis bisher vorliegende Folgen seiner Bach-Kantaten-Gesamtaufnahme beginnen: Der Schüler Ton Koopmans, der auch ein hoch qualifizierter Organist und Cembalist ist, gründete sein Bach Collegium Japan im Jahre 1990; schon zwei Jahre später begann er mit der Einspielung aller Kantaten. Seitdem erleben wir, wie die japanischen Musiker nicht nur die Musik Bachs als solche, sondern auch die historische Aufführungspraxis mit bewunderungswürdiger Vollkommenheit beherrschen - akzentfreies Deutsch bei den Sängern selbstverständlich eingeschlossen. Für die Folge 21 haben Masaaki Suzuki und sein Sohn noch eine weitere Kostprobe ihres Könnens gegeben: Sie rekonstruierten die teilweise nur sehr fragmentarisch überlieferte Neujahrskantate “Singet dem Herrn ein neues Lied” BWV 190, wobei etwa im großen Eingangschor praktisch der komplette Instrumentalsatz zu ergänzen war. Das Ergebnis klingt auch für den erfahrenen Hörer fast immer wie originaler Bach.
Hinsichtlich der Solisten stützte sich Suzuki für Folge 21 ganz auf eine europäische Mannschaft: Ein Sopran war in den vier Kantaten dieser CD gar nicht gefordert. Als Altist hören wir den weitgehend großartigen Robin Blaze; allenfalls in der großen Eingangsarie von BWV 81 “Jesus schläft, was soll ich hoffen” könnte man sich stellenweise etwas mehr Stimmvolumen und Intensität gut vorstellen. James Gilchrist, allerspätestens seit McCreeshs solistisch besetzter Matthäuspassion (Deutsche Grammophon, März 2003) die große neue Tenor-Entdeckung in der Alten Musik, liefert in der Tenorarie von BWV 81 irrsinnig schnelle Koloraturen perfekt ab, ohne dabei jemals nur ein Fünkchen seines wundervollen Timbres dahingeben zu müssen. Peter Kooij erledigt die Bass-Soli sehr professionell, aber die leichte Unfreiheit seiner Stimmgebung stört in den Aufnahmen der letzten Jahre doch nicht unbeträchtlich.

Michael Wersin, 01.09.2007


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