home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Responsive image mb-5
Max Reger

Cellosuiten Nr. 1 – 3

Guido Schiefen

Arte Nova/BMG 74321 65428 2
(55 Min., 1/1999) 1 CD

An Max Reger darf man sich nicht abrackern müssen, aber man kann sich an ihm abregern - nicht gerade ein brillantes Wortspiel, doch ihm (Unterschrift: „Rex Mager“) hätte es möglicherweise gefallen. Was dieser lebenslustige, trinkfreudige Bach-Verehrer an kompliziertem Kontrapunkt, an Dichte der Faktur und dennoch „spätromantischem“ Klang komponierte, bringt selbst gestandene Musiker ins Schwitzen. Deshalb wird er auch gemieden: Es gibt anderes, womit man leichter seine „Bravos!“ einheimst.
Bei den Cellosuiten aber wollte er, nach dem physischen Kollaps in Meiningen, eher „keusch“ bleiben, er nannte sie sogar „Erholungskompositionen“. Das bedeutet bei Reger jedoch immer noch nicht „Alle meine Entchen“, die drei Werke sind zu Recht den besten Virtuosen der Zeit gewidmet: Julius Klengel, Hugo Becker, Paul Grümmer, andere hätten sie gar nicht spielen können. Auch Guido Schiefen tritt auf als Reger-ähnlicher „Koloss auf tönernen Füßen“, als ein so robust erscheinender wie sensibel gestaltender Interpret, seine Beethoven-Sonaten machten zu Recht Furore. Er „packt“ diese drei Bach-redivivus-Werke mit Agilität und differenzierter Kraft; nie hört man ihn „sich abrackern“. Aber „sich abregern“, ja, das manches Mal schon.

Thomas Rübenacker, 01.09.2007


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top