Doublemoon/Sunnymoon 71024
(66 Min., 12/2000) 1 CD
Kurz nachdem die Donau den schwäbischen Sprachraum verlässt, grüßt sie ein kleines malerisches Renaissance-Städtchen namens Neuburg, das sich rühmt in den Gewölben des herrschaftlichen Schlossapotheken-Kellers einen der ältesten Jazzclubs der Republik zu beherbergen. "Birdland" heißt er, und der Name ist Programm; hier haben "die destruktiven Krachmacher und Fürsten der atonalen Finsternis Pause".
Aus dieser Programmverpflichtung heraus produziert der Club auch Mitschnitte seiner Konzerte. Mit dem Full Moon Trio ist ihm eine stimmige CD gelungen. Wolfgang Lackerschmid wird immer wieder als Deutschlands Antwort auf Gary Burton gehandelt, doch ist das Spiel des Augsburgers trotz Vierschlägeltechnik linearer zupackend und weniger spieldosenhaft im Klang als das Burtons. Mit Walter Lang hat er einen Pianisten zur Seite, der auch als Vokalisten-Begleiter einen Namen hat und der bei allem Wissen um Chick Corea fest in der Tommy-Flanagan-Tradition verwurzelt ist.
Seine ganz besondere Klangfarbe bezieht das Trio aus der Mitwirkung von Stephan Holstein, der zumeist Klarinette spielt. Wenn er zum Altsaxofon greift, weiß man seinen Stil leichter zuzuordnen: viel Lee Konitz schwingt da mit, aber auch Charlie-Mariano-Glanz und deutlicher Phil-Woods-Biss. Süffig breitet das Trio harmonische Raffinessen und melodischen Ideenreichtum aus, sinniert über Balladen und tänzelt träumend von Südamerika.
Thomas Fitterling, 01.09.2007
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