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N° 1353
13. - 23.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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The Bitter and The Sweet

Cécile Verny-Quartet

Minormusic MM 801125
(56 Min., 9/2005) 1 CD

Warum denn in die Ferne schweifen, wohnt die Gute doch so nah. Um genau zu sein: in der Universitätsstadt Freiburg. Cécile Verny hat sich in den letzten Jahren zu einer Sängerin von internationalem Format gemausert, die - wäre sie Amerikanerin - schon auf dem Weg zum Weltstar wäre. Doch sie ist an der Elfenbeinküste und in Frankreich aufgewachsen - und dann kommt eine Karriere nicht über Wettbewerbssiege und einen Anschlussvertrag bei einer Major Company zustande, sondern durch geduldige, langsame, zähe Arbeit, durch Auftritte in Clubs und auf Festivals, durch Beharrlichkeit. Das Album und das Titelstück "The Bitter and The Sweet" sind weitere Meilensteine auf diesem beschwerlichen Weg. Sie haben Klasse, und sie heben sich von den gängigen Gesangsplatten ab, indem Cécile Verny und ihr bestens eingespieltes Quartet bestens durchgearbeitete Arrangements vorstellen. Konsequent untermalt Torsten Krill das Titelstück mit dem erdig-voluminösen Klang einer mit den Händen schlagenden und gestreichelt tönernden Kabasse, während Bernd Heitzler die Melodien seines Kontrabasses geschmackvoll auf die Gesangsstimme abstimmt und Andreas Erchinger am Klavier keinen Ton zuviel drückt. Solche Konzentration auf das Wesentliche durchzieht die ganze Disc - sei es im von afrikanischen Trancerhythmen durchwehten "Motherland" oder der auf einem Gedicht William Blakes fußenden Ballade "Soft Snow". In "Two Ghosts" und "Nomades" ist der Geist des Souljazz spürbar, und der "Mad Song" fasziniert durch die Spannung zwischen dezenter Percussion, kraftvollem Bass, tänzelnden Klavierakkorden und einer klaren Balladenmelodie. Cécile Verny verzichtet auf Standards und konzentriert sich auf Titel, die von Mitgliedern der Band stammen. Cécile Vernys volle, warme Stimme, ihr perfektes Timing, ihre Intonationssicherheit und ihr Sprachgefühl sowie die Harmonie ihres als "CVQ" zum Markenzeichen stilisierten Quartetts machen das Album "The Bitter and The Sweet" zu einem Kleinod des beschwingten, swingenden modernen Mainstream.

Werner Stiefele, 01.09.2007


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