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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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The Hot Trumpets Of ...

Joe Newman, Henry "Red" Allen

Prestige/ZYX PRCD 24232-2
(66 Min., 5/1961, 6/1962) 1 CD

Zwei Swingville-Alben großer Trompeter aus New Orleans wurden hier zu einer swingenden Ohrenweide kombiniert: "Mr. Allen", eine der besten Henry "Red" Allens und "Joe’s Hapnin’s" von Joe Newman. Newman, der zur Zeit der Aufnahme gerade Basies Orchester verlassen hatte, blies eine unwiderstehliche Melange aus dem scheinbar schlichten, feinfühligen Stil seines Vorgängers Harry "Sweets" Edison und den Innovationen der Gillespie-Schule. Mit seinem geschliffenen Swing-To-Bop-Spiel erscheint er aus heutiger Sicht als quintessenzielle Hauptstrom-Trompete jener Tage.
Da dies nur eines von vielen durchweg gelungenen Newman-Alben seiner Glanzzeit ist, weckt hier Henry "Red" Allen die Neugierde. Er war das jazzgeschichtliche Bindeglied zwischen Louis Armstrong und Roy Eldridge, hatte jedoch das Pech, im Schatten beider zu stehen. Die frühen dreißiger Jahre, in denen er erneuernd wirkte, waren eine Transformationszeit, die bei Jazzfreunden weniger Interesse findet als die reinen "Ausprägungen" von New Orleans Jazz und Swing. Doch Allen hatte sich gerade die Experimentierfreudigkeit, die jeder Übergangsperiode eignet, bis ins hohe Alter bewahrt und galt in den sechziger Jahren einem Don Ellis sogar als Avantgardist.
"Red" war ein überzeugter Improvisator, der sich blindlings seinen Einfällen überantwortete, nur selten auf Klischee-Phrasen zurückgriff und sich ungern selbst wiederholte. Und das tat ja in jener Zeit selbst ein Armstrong oder Edison. Während man zu ihren Platten schon beim ersten Hören oft mitsingen kann, überrascht Allen, der hier von einem guten, aus unbekannten Namen bestehenden Trio begleitet wird, immer - und dies im Rahmen völlig traditionellen Jazzens. Spiel und Gesang Allens sind spannend, glutvoll, gewürzt mit "dirty tones", andererseits ist er mit der Unoffensichtlichkeit seiner Linienführung kein Blender, der jeden gleich beeindruckt. So wird er wohl immer nur ein Liebling von Vollblutjazzern bleiben.

Marcus A. Woelfle, 01.09.2007


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