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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Jaded Angels

Eric Watson

Act/edel Contraire 9452-2
(52 Min., 3/2006) 1 CD

Vor zwei Jahren gab der Pianist Eric Watson mit seinem fulminanten Quartett-Album "Road Movies" seinen Einstand beim Act-Label. Das war nicht nur ein musikalisches Meisterstück, sondern auch kluge Programmpolitik: Der Amerikaner, der seit 28 Jahren in Paris lebt und dort als "Chevalier des Arts et des Lettres" höchste Anerkennung genießt, war - im Gegensatz zu seinem Saxofonisten Christof Lauer - hierzulande fast unbekannt. Vor seiner Verpflichtung durch Act hatte Eric Watson immer wieder bewiesen, dass er eine Vorliebe für Minimalbesetzungen, insbesondere die des klassischen Trios hat. Mit "Jaded Angels" kann Watson nun auch bei Act ein klassisches Trioalbum vorlegen. Jetzt steht das Klavier ganz im Mittelpunkt - und mit ihm Watsons thematisches Material. Er liebt die komplexen Formen, das vexierbildhafte Spiel mit enigmatischen, melancholischen Stimmungen; man denke nur an das Titelstück von den "saturierten verwöhnten Engeln", denen später im Programm "Fallen Angels", "gefallene Engel", gegenübergestellt werden. Immer wieder klingt die Musik intensiv nach dem legendären Bill-Evans-Trio mit Scott LaFaro und Paul Motian, doch es sind Klänge, die eine ganz persönliche Erweiterung um Monk’sche Abgründigkeiten, McCoy Tynerisches Grollen oder Paul Bley’schen Reduktionismus erfahren haben und die bei aller Wärme eine gewisse Wehmut durchzieht. Der perfekt abgebildete kristalline Klang von Watsons Klavier ist eingebettet in die hochsensiblen und leaderbezogenen Interaktionen des Kontrabassisten Peter Herbert - auch er ein Wahlpariser - und des Schlagzeugers Christophe Marguet. In diesem intim respektvollen Miteinander entsteht ein magisches Fluidum, das diese CD schlicht betörend macht.

Thomas Fitterling, 01.09.2007


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