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N° 1354
20. - 30.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Bahamut

Hazmat Modine

Jaro 4283-2
(68 Min., 2003 - 2005) 1 CD

Hoppla, der Blues ist wieder da! Und das nicht nur im Rock, wo die White Stripes die Erzeugnisse von Robert Johnson & Co für ein jüngeres Publikum aktualisieren. Auch in dem weiten Feld der Weltmusik tut sich etwas. Verantwortlich dafür sind der New Yorker Maler und Multiinstrumentalist Wade Schumann und sein Kollektiv Hazmat Modine. Die Debüt-CD "Bahamut" ist ein wahnwitziges Konglomerat aus Balkanjazz, Klezmer, Hawaiigitarren, mongolischen Obertongesängen der Gruppe Huun-Huur-Tu, Panflöten, Reggae und Zydeco. Wenn man diese Zusammenstellung liest, könnte man dem Irrglauben erliegen, es bloß mit einer weiteren ironisch verschrobenen Kopfgeburt der Postmoderne zu tun zu haben. Aber weit gefehlt. Diese Musik aus dem Geiste des Blues der 1920er Jahre klingt wie aus einem Guss; ganz so, als habe sie all die Jahre in einem unbemerkten Winkel der amerikanischen Kongressbibliothek Patina angesetzt. Bandkopf Wade Schumann ist dabei nicht nur ein begnadeter Mundharmonikavirtuose (man höre nur den "Lost Fox Train"), sondern auch ein erhaben durchgeknallter Sänger von Graden. Als eine Art Kreide fressender Tom Waits juchzt, grunzt und murmelt er sich durch eine CD, die dieses Jahr im Weltmusiksektor in puncto Witz, Intelligenz und Konzept wohl ihresgleichen suchen dürfte.

Josef Engels, 01.09.2007


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