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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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In The Mood For Swing. Original Recordings 1937 - 1940

Lionel Hampton

Naxos Jazz Legends 8.12 0621
(62 Min., 2/1937 - 2/1940) 1 CD

Als er am 31. August 2002 für immer seine Schlegel aus der Hand legte, hinterließ Lionel Hampton in den etwa 70 Jahren seiner Aufnahmetätigkeit eine schier unüberschaubare Fülle von Platten. Wer die Hampton-Lücke in seiner Sammlung mit dem Kauf einer einzigen, preiswerten CD schließen möchte, trifft mit diesem Querschnitt eine ausgezeichnete Wahl - und sei gewarnt: er wird einen ungeheuren Appetit auf mehr verspüren!
1930 hatte der Schlagzeuger Lionel Hampton bei Louis Armstrong zu dem Instrument gefunden, auf dem er weltweite Geltung erlangen sollte: das Vibrafon. 1936 war er zu Benny Goodman gekommen, in dessen Trio und Quartett er das Vibrafon als vollgültiges Soloinstrument im Jazz verankerte und nebenbei als Schwarzer in einer weißen Band einen wichtigen Beitrag zur Aufweichung der Rassentrennung leistete. Erst ab 1937 konnte er auch als Bandleader seine Ideen umsetzen, doch vorerst nur im Studio. Von 1937 bis 1940, dem Zeitraum der akustischen Zeitreise dieses Querschnitts, legte Lionel Hampton für RCA eine berühmt gewordene Serie von Aufnahmen vor, die zu den größten Kleinodien der Swing-Ära gehören. Mit sicherer Hand stellte er sieben- bis elf- köpfige Gruppen zusammen.
Jede von ihnen wartete mit einer anderen überraschenden Kombination hochkarätiger Solisten auf, unter ihnen Altisten wie Benny Carter und Johnny Hodges, Tenoristen wie Chu Berry, Coleman Hawkins, Ben Webster, Trompeter wie Cootie Williams, Harry James oder der noch kaum bekannte Dizzy Gillespie. Die Besetzungslisten lesen sich so sehr wie ein Who’s Who des Swing, dass man eher das Fehlen bestimmter naheliegender Größen (etwa Benny Goodman und Teddy Wilson) registriert. Das Staraufgebot verhinderte, dass die Begleitmannschaft neben dem stets vital und virtuos aufspielenden Hampton zur Staffage degradiert wurde, was später dann auch bei Platten des raumergreifenden Meisters immer wieder der Fall sein sollte. Zugleich beflügelte die Präsenz all dieser Könner Hamptons Fantasie aufs Äußerste. Es ist ein Glücksfall, dass bei diesen Aufnahmesitzungen nicht nur Hamptons wegweisendes Vibrafonspiel festgehalten wurde, dieses bei aller Ekstase elegant bleibende Winden wirbelnder Girlanden metallisch schwingender Töne. Gerade sein verblüffend meisterliches, wenn auch “unpianistisches” Klavierspiel, bei dem er zwei Finger als “Schlegel” einsetzte, kommt auf Stücken wie “Piano Stomp” bestens zur Geltung.
Nach dem Durchbruch bei Goodman, bei dem er bis 1940 blieb, gründete Hampton sein eigenes Orchester, dessen Platten dann bei Decca erschienen und dem R & B den Weg ebneten. Vorbote davon ist der letzte Titel der CD, das berühmte “Flying Home”. Vermutlich wird die Hampton -Story bei Naxos an dieser Stelle fortgesetzt.

Marcus A. Woelfle, 01.09.2007


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