Größtenteils auf Originals beruht die dritte CD, welche das Trio Larry Goldings' für Matt Balitsaris' umtriebiges Palmetto-Label realisierte. Entsprechend eigenständig geriet die Musik darauf, die sich den Komponisten-Angaben zufolge des öfteren aus gemeinsamen Improvisationen heraus entwickelte. Es geht hier nicht um einen Starsolisten plus Begleitung, sondern um einen echten Gruppensound, der sich so nur durch langjährige Zusammenarbeit entwickeln kann: Das Trio besteht seit den späten achtziger Jahren.
Wer bei Goldings vielleicht die äußerliche "Funkyness" vieler Orgeltrios vermisst (ohne dass es damit an Grooves fehlen würde), wird auf dieser vergleichsweise intimen CD durch eine Fülle von Klangfarben und die intensive Interaktion der Partner reich entschädigt, die man in dieser Form in der goldenen Ära der Hammondorgel (von den späten fünfziger bis in die frühen siebziger Jahre) nicht einmal vom avancierten Larry Young kannte. Vielleicht brauchte es die Erfahrung der Rockmusik - und solcher Tasten-Derwische wie Keith Emerson (The Nice) oder Jon Lord (Deep Purple) - um das ganze Potenzial des Instruments zu erkennen.
Hören Sie sich einmal an, wie sich Goldings, Peter Bernstein (Gitarre) und Bill Stewart (Schlagzeug) wechselweise ausleben und zum Zuge kommen lassen - und etwa der von ferne an Coltranes "Naima" erinnernden Ballade "Chorale" Zeit geben, die ihr eigene fernöstlich-meditative Stimmung zu entfalten.
Mátyás Kiss, 05.09.2002
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