home

N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Henry Purcell

"Angels Hide Their Faces": Lieder, Kantate "Mein Herze schwimmt im Blut" BWV 199

Dawn Upshaw, Arthur Haas, Myron Lutzke u.a.

Nonesuch/Warner Classics 7559-79605-2
(54 Min., 4/2000) 1 CD

Mit einem ebenso anspruchsvollen wie - im Blick auf ihre bisherige Diskografie - ungewöhnlichen Programm präsentiert sich die Sopranistin Dawn Upshaw in ihrem neuen Rezital: Späte Lieder von Henry Purcell und die eindrucksvolle Sopran-Solokantate "Mein Herze schwimmt in Blut" von Johann Sebastian Bach beleuchten das weite Spektrum und die hohen stimmlichen wie stilistischen Anforderungen barocker Vokalmusik.
Auffällig ist, in welchem Maße auch "konventionelle" Interpreten, wenn sie denn die Bereitschaft dazu gezeigt haben, von den Errungenschaften der historischen Aufführungspraxis profitieren konnten: Obwohl hier auf modernen Instrumenten musiziert wird, ist die Interpretation in punkto Artikulation und rhetorischer Sensibilität um Lichtjahre entfernt von derjenigen eines Karl Richter, zieht man dessen Einspielung von BWV 199 zum Vergleich heran.
Dennoch bleibt Dawn Upshaw mit ihren Begleitern, und dies wird vor allem an den Purcell-Songs deutlich, bisweilen auf halber Strecke stehen: Hört man "If Music Be The Food For Love" oder "An Evening Hymn" von Emma Kirkby, so begeistert die grenzenlose Flexibilität und Anschmiegsamkeit ihrer Linienführung sowie ihre Fähigkeit, die kleinen Koloraturstrecken, die diese Lieder hier und da enthalten, so leicht anzustoßen wie den ersten Dominostein in einer Reihe. Dawn Upshaw hingegen engt ihren Vortrag immer wieder dadurch ein, dass sie ihre Melodien bis in die Einzeltöne hinein zu nachdrücklich steuert oder mit Vibrato versieht. Es fehlt jenes letzte Finish an Eleganz, dass die großen Interpretinnen der Alten Musik solchen Meisterwerken zu geben vermögen.

Michael Wersin, 01.09.2007


Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen



Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der Komponist Giacomo Orefice (1865–1922) wuchs in einer jüdischen Familie im norditalienischen Vicenza auf und ist vor allem für sein Opernschaffen bekannt. Auch als Pädagoge macht er sich einen Namen, sein berühmtester Schüler war der Filmkomponist Nino Rota. Orefices bekanntestes Musiktheaterwerk ist „Chopin“, für das er die Klavierwerke des polnischen Komponisten orchestrierte. Seine eigene Klaviermusik umfasst überwiegend romantische Charakterstücke, die von Gedichten, […] mehr


Abo

Top