home

N° 1297
18. - 24.03.2023

nächste Aktualisierung
am 25.03.2023



Responsive image
Johann Sebastian Bach

Weihnachtsoratorium

Lisa Larsson, Elisabeth von Magnus, Christoph Prégardien, Klaus Mertens, Amsterdam Baroque Choir, Ton Koopman

Erato/Warner Classics 0630-14635-2
(143 Min.) 2 CDs

Im Rahmen seiner Gesamteinspielung des Bachschen Kantatenwerkes hat Ton Koopman jetzt auch die sechs Kantaten des Weihnachtsoratoriums als Dirigent geleitet. Die Aufnahme ähnelt den bereits erschienenen Kantaten-Produktionen: Koopman wirkt gelöst, unverkrampft, er lässt die Musik fließen und natürlich atmen, und er beweist immer wieder auch sein ausgeprägtes Gespür für sinnliche klangfarbliche Reizwirkungen.
Ließen sich bei Koopman und seinem spieltechnisch und artikulatorisch brillanten Amsterdamer Barockorchester nicht hier und da auch noch Quentchen jugendfrisch-stürmischen Überschwangs ausmachen, so trüge diese Interpretation alle Anzeichen wahrer Altersweisheit. Koopman kämpft nicht, er provoziert nicht mehr um des bloßen Muskelspiels willen, sondern er lässt der Musik Raum. Das verleiht seiner Darbietung einen Hauch zeitloser Gültigkeit und ein überaus menschliches Gesicht.
Die Besetzung der Solopartien kann hingegen nur in ihrem maskulinen Teil voll überzeugen; namentlich Christoph Prégardien als Evangelist verbindet stimmliche Schönheit mit einer erzählerischen Aussagekraft, die ganz ohne Manierismen auskommt. Enttäuschend ist im Vergleich dazu vor allem die Altistin Elisabeth von Magnus, bei der etwa die (von Koopman sehr rasch genommene) Arie „Schlafe, mein Liebster“ klingt wie das routinierte Abendlied einer gestressten Säuglingsschwester.

Susanne Benda, 01.12.1999



Diese CD können Sie kaufen bei:

Als JPC- und Amazon-Partner verdienen wir an qualifizierten Verkäufen


Kommentare

Kommentar posten

Für diese Rezension gibt es noch keine Kommentare.


CD zum Sonntag

Ihre Wochenempfehlung der RONDO-Redaktion

Externer Inhalt - Spotify

An dieser Stelle finden Sie Inhalte eines Drittanbieters, die Sie mit einem Klick anzeigen lassen können.

Mit dem Laden des Audioplayers können personenbezogene Daten an den Dienst Spotify übermittelt werden. Mehr Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Der spätbarocke Dichter Barthold Heinrich Brockes (1680–1747) begründete seinen Ruhm durch die 1712 entstandene Passionsdichtung „Der für die Sünde der Welt gemarterte und sterbende Jesus“. Mit dieser hochemotionalen Schrift war er so erfolgreich, dass gleich 13 zeitgenössische Komponisten diese vertonten, darunter Händel, Keiser, Mattheson und Stölzel. Auch Georg Philipp Telemann lernte den Text 1716 kennen und schrieb in seiner Autobiographie, dass „dessen Poesie von allen […] mehr


Abo

Top