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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Henry Purcell, François Couperin, Jean-Philippe Rameau, Maurice Ravel u.a.

Le concert des oiseaux

La Rêveuse, Florence Bolton, Benjamin Perrot

hm-Bertus HMM 902709
(66 Min., 1 & 6/2022)

Der Gesang der Vögel begleitet uns seit Menschengedenken, doch der Fortbestand vieler Arten ist inzwischen akut bedroht. Auf dem Album „Le concert des oiseaux“ präsentiert das französische Alte-Musik-Ensemble La Rêveuse Werke vom Barock bis zur Gegenwart, deren Komponisten sich durch Vogelstimmen inspirieren ließen. Echtes Gezwitscher leitet Henry Purcells „Prelude For The Birds“ aus der Semi-Oper „The Fairy-Queen“ ein, bevor dann die Flöten übernehmen und in höchsten Tönen jubilieren.
Unter Leitung der Gambistin Florence Bolton und des Lautenisten Benjamin Perrot rückt das Ensemble Tiere in den Fokus, denen wir täglich in Wäldern, Parks und Gärten begegnen können. Jacob van Eyck, François Couperin und Jean-Baptiste de Bousset haben sich etwa das Rotkehlchen vorgenommen, das als großer Sänger bekannt ist. In van Eycks „Engels Nachtegaeltje“ aus der Sammlung „Der Fluyten Lust-hof“ („Garten der Flöten-Wonne“) imitiert die Flöte gekonnt die zarten, hellen Triller des gefiederten Vorbilds. Bei Couperin („Le rossignol en amour“) stimmt es einen klangschönen Liebesgesang an. Theodor Schwartzkopff lässt in der „Sonata all’imitazione del rossignolo e del cucco“ außerdem den charakteristischen Kuckucksruf erschallen, wie später auch Camille Saint-Saëns in „Le carnaval des animaux“. Fernöstlich angehaucht tönt das Vogelkonzert in Maurice Ravels „Laideronnette, impératrice des pagodes“ aus „Ma mère l’oye“.
Durch Konzerte, Marionettentheater und Vorträge will das Ensemble nicht zuletzt auch ein junges Publikum dafür sensibilisieren, wie sehr Mensch und Vogel durch die Musik miteinander verbunden sind. In „Le carnaval des animaux en péril“ befasst sich der Komponist Vincent Bouchot, Jahrgang 1966, mit gefährdeten oder bereits ausgestorbenen Arten. Nicht nur der seit Jahrhunderten verschwundene Vogel Dodo und die Schnee-Eule kommen bei ihm vor, sondern auch das Schuppentier, der Java-Plumplori und der zu den Krokodilen gehörende Gangesgavial. In seiner 2022 entstandenen Suite kombiniert Bouchot historische Tänze wie Gavotte, Sarabande oder Allemande mit modernen Klangakzenten. Ein Album, das wegen seiner künstlerischen Qualität und der Dringlichkeit seiner Botschaft viel Beachtung verdient.

Corina Kolbe, 08.04.2023


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