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N° 1354
20. - 29.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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William Byrd

The Golden Renaissance

Stile Antico

Decca/Universal 002894853951
(69 Min., 5/2022)

Es findet sich, verglichen mit früheren Zeiten, nicht mehr allzu häufig Neues aus dem Bereich der Alten Musik in den Veröffentlichungen der zur „Universal“-Gruppe gehörenden Labels. Eine Weile schon ist es her, dass etwa Sir John Eliot Gardiner oder Paul McCreesh regelmäßig mit spektakulären Alben bei der Archiv-Produktion Furore machten. Decca allerdings hat derzeit eine Gruppe im Angebot, die den „Alte-Musik“-Bereich auf hohem Niveau repräsentiert: Es handelt sich um das englische Vokalensemble Stile Antico, das sich 2021, im Josquin-Jahr, mit einem Rezital dieses Komponisten präsentierte und nun, passend zum 400. Todesjahr von William Byrd, ebendiesen Komponisten vorstellt.
Stile Antico ist hochkarätig besetzt mit (im vorliegenden Programm) bis zu vierzehn Sängerinnen und Sängern, die alle über eine Menge professionelle Ensemble-Erfahrung verfügen und zumeist in mehreren erstklassigen Gruppierungen auf dem ganzen Globus unterwegs sind. Hervorstechend etwa die Schwestern Helen, Kate und Emma Ashby (Sopran, Sopran und Alt), deren Bruder übrigens zur gegenwärtigen Besetzung der King’s Singers gehört. Allein in dieser Familien-Konstellation ist eine Gesangsensemblekultur repräsentiert, wie sie wohl nur in England existent ist.
Entsprechend brillant kommt die wundervolle Musik von William Byrd in diesem Programm zur Geltung: Um die einzelnen Sätze seiner vierstimmigen Messe herum gruppiert sich eine Sammlung von Motetten aus Byrds unterschiedlichen Sammlungen (z.B. aus den „Gradualia“ von 1605 und 1607, oder aus den „Psalms, Songs and Sonnets“ von 1611), das die ganze einzigartige Schönheit dieser vokalpolyphonen Spätlese unmittelbar auf die Hörerschaft wirken lässt: Mit großer Ruhe und äußerst homogen ziehen die erstklassig vorbereiteten Sängerinnen und Sänger ihre Bahnen durch Byrds schlichtweg vollkommene Partituren, offenbaren deren perfekte Ausgewogenheit zwischen satztechnischer Makellosigkeit und einzigartiger Klangsinnlichkeit und heben Byrd auf den Thron eines „englischen Palestrina“. Eine wundervolle Hommage an den 1623 verstorbenen Jubilar.

Michael Wersin, 04.03.2023


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