Sony 19658741102
(61 Min., 1/2022, 9/2021)
Bei dieser Neueinspielung des Doppelkonzerts von Johannes Brahms ist natürlich Anne-Sophie Mutter das Zugpferd. Doch was das musikalische Miteinander, das Dialogische mit den anderen Mitstreitern angeht, da erweist sich Mutter einmal mehr als Anti-Star und damit im besten Sinne als Teamplayer: Ganz auf Augenhöhe musiziert sie mit dem einst von ihr geförderten Cellisten Pablo Ferrández. Wobei sie sich in ihren „Gesprächen“ nichts schenken, wenn die Gegenrede schon mal etwas heftiger ausfällt. Der vollsaftige Brahms-Ton, mit dem Ferrández aber dann eben so schnell wieder zum runden und silbrigen Geigenton Mutters findet, ist zugleich auch bei der Tschechischen Philharmonie ein großes Plus. Einen besseren Klangkörper für diese melosreiche Musik hätte man vielleicht gar nicht auswählen können. Und auch Manfred Honeck weiß genau, wann und wie er dieser Musik Tiefe verleihen kann, ohne den Gesamtorganismus ins Rutschen zu bringen.
Mehr als nur ein Plädoyer für ein immer noch allzu selten gespieltes Kammermusikwerk ist danach die Aufnahme von Clara Schumanns Klaviertrio, bei dem Mutters langjähriger Klavierpartner Lambert Orkis hinzustößt. Dieses Trio entfacht hier nicht nur romantisches Feuer, sondern macht zugleich die Brüche und Kontraste hörbar, die dieses Werk ebenfalls wertvoll machen.
Guido Fischer, 17.12.2022
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