Sony 19658749702
(75 Min., 3/2022)
Es müssen nicht immer Debussy oder Ravel sein – dachte sich wohl Eric Le Sage bei der Planung seines Debüt-Albums beim neuen Label. Und so ist mit „Jardins suspendus“ ein rein frankofones Solo-Recital entstanden, das auch mit Stücken von Komponisten aus der zweiten und gar dritten Reihe verzaubert, betört, umgarnt. Gleich das Eröffnungsstück „Après-midi de dimanche“ von Gabriel Dupont besitzt dieses Wagner-Flair, von dem gerade die französischen Komponisten schon immer wieder infiziert waren. Mit leicht volkstümlichem Chanson-Charme kommt hingegen eine Romanze von Cécile Chaminade daher. Reynaldo Hahns „Hivernale“ ist in seiner ganzen Einfachheit pure Magie. Genauso wie die drei „Gnossiennes“ von Erik Satie, die Eric Le Sage in dieses handverlesene Hit- und Raritätenprogramm einstreut. Die insgesamt 26 Piecen stammen dabei etwa von vergessenen Komponisten wie Gustave Samazeuilh, von den legendären Boulanger-Schwestern, vom komponierenden Marine-Offizier Jean Cras sowie auch von Orgel-Titanen à la Louis Vierne, von dem hier mit „Impression d’automne“ sein erstes Klavierstück erklingt. Und wenngleich Eric Le Sage bei der Auswahl der Werke eher auf ihren lyrisch-intimen und leicht melancholischen Charakter geachtet hat, wird einem bei seinem kostbar-noblen und klanglich subtilen Spiel dauerhaft warm ums nostalgische Herz und Gemüt.
Guido Fischer, 05.11.2022
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