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N° 1354
20. - 30.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Wolfgang Amadeus Mozart, Vincenzo Righini

„Haffner-Serenade“ KV 250, Marsch KV 249

Festival Strings Lucerne, Daniel Dodds

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(65 Min., 2, 3/2021)

Wolfgang Amadeus Mozarts Serenade D-Dur KV 250, geläufig als „Haffner-Serenade“, steht ein bisschen im Schatten der noch bekannteren „Haffner-Sinfonie“. Auftrag- und Namensgeber ist in beiden Fällen der wohlhabende Salzburger Mäzen Sigmund Haffner. Die Serenade, die jetzt in einer brillanten Neueinspielung der Festival Strings Lucerne unter Leitung von Daniel Dodds vorliegt, entstand 1776 zur Hochzeit von Haffners Schwester Maria Elisabeth. Ganz in der Tradition dieser Freiluftmusiken schrieb Mozart dazu einen Marsch, der separat im Köchelverzeichnis gelistet ist. Mit einem Augenzwinkern setzte der Komponist das erste Menuett der langen Serenade in Moll – und schuf damit einen überraschenden Kontrast zu der heiteren Melodie. Der bekannteste der acht Sätze ist sicherlich das ausgelassene Rondeau-Allegro, das den Virtuosen Fritz Kreisler sogar zu einer eigenen Bearbeitung anregte.
Die Festival Strings Lucerne, 1956 von Wolfgang Schneiderhan und Rudolf Baumgartner gegründet, stehen für einen äußerst kultivierten Musizierstil. Dodds, seit 2012 Konzertmeister des Kammerorchesters, setzt diese Tradition bestens fort. In den Solo-Passagen, die Mozart in mehrere Sätze der Serenade eingebaut hat, kann man den feinen, silbrigen Klang von Dodds’ Violine genießen. Die Seillière-Stradivari, die eine Luzerner Stiftung für das Orchester angekauft hat, war vorher über mehrere Jahrzehnte von Schneiderhan gespielt worden. Dodds hat dieses Instrument nun zum ersten Mal für eine seiner CD-Aufnahmen mit den Festival Strings verwendet. Das Album enthält außerdem eine echte Rarität, nämlich die Welt-Ersteinspielung der graziösen Ballettmusik „Armonia con Capriccio a Violino Solo“ von Vincenzo Righini. Der heute völlig vergessene italienische Komponist, der nur wenige Tage älter als Mozart war, schrieb das Capriccio für seine Oper „La Gerusalemme liberata“. Diese Vertonung des berühmten Epos von Torquato Tasso erlebte ihre Uraufführung 1803 – und zwar an der Berliner Lindenoper, wo Righini damals Hofkapellmeister war.

Corina Kolbe, 05.11.2022


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