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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Peter Iljitsch Tschaikowski

18 Stücke für Klavier op. 73, Nocturne op. 19/IV

Nuron Mukumi

Prospero/Note 1 PROSP0056
(77 Min., 5/2022)

Obwohl Peter Iljitsch Tschaikowski das erfolgreichste romantische Klavierkonzert komponiert hat, werden seine Solowerke für Klavier bis heute nur selten aufgeführt. Auch die schmale Diskografie beschränkt sich auf den „Jahreszeiten“-Zyklus op. 37a und die große Klaviersonate op. 37. Jetzt hat Nuron Mukumi, ein junger, in Hamburg lebender Deutsch-Usbeke, sein zweites Album dem späten Zyklus der 18 Stücke für Klavier op. 73 gewidmet und diese großartigen Miniaturen endlich dem Dornröschenschlaf entrissen.
Tschaikowski schrieb diese gut 70 Minuten lange Sammlung romantischer Genrestücke nur wenige Monate vor seinem tragischen, vermutlich erzwungenen Tod in einem Schaffensrausch von nur 15 Tagen und nannte sie bescheiden „Pfannkuchen“. Er gibt darin einen durchaus nostalgischen, emotional weit gespannten Überblick über das ganze Arsenal romantischer Genrestücke, wie sie das zu Ende gehende 19. Jahrhundert bereitgestellt hatte, und so gibt es neben expliziten Bezügen zu Schumann und Chopin auch klare Anspielungen auf bekannte Werke Liszts oder Mendelssohn Bartholdys. Zugleich ist ein wunderbares, teilweise hochvirtuoses Kaleidoskop der eigenen stilistischen Vielseitigkeit, wobei sich ballettähnliche Tanznummern, romanzenartige Vokalstücke und fantastische orchestrale Strukturen abwechseln – fast wie ein Lebensfazit im Kleinformat.
Und Mukumi nähert sich der fragilen Materie mit großem Respekt, mit erstaunlicher manueller Souveränität und einer zärtlichen Sensibilität, die der inneren lyrischen Linie jedes einzelnen Stückes mit feiner Agogik nachspürt, dabei auf jeglichen Effekt, jeden groben Gestus verzichtet. So entpuppt sich der 26-jährige Pianist schon hier als ein großartiger, gereifter Interpret, der den eigentlichen, tief humanen Seelenkern und die positive Kraft von Tschaikowskis Musik überzeugend herausarbeitet.

Attila Csampai, 22.10.2022


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Kommentare

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Richard
Nicht zu vergessen allerdings die grandiose Live-Einspielung von Mikhail Pletnev - so ganz vergessen waren diese Stücke also doch nicht!


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