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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Johann Sebastian Bach

Cembalokonzerte Vol. 3 (Drei Konzerte für zwei Cembali, Konzert für Oboe und Cembalo)

Francesco Corti, Andrea Buccarella, Emmanuel Laporte, il Pomo d’Oro

Pentatone/Naxos PTC5186966
(56 Min., 4/2021)

Schon die ersten beiden Folgen der Bachschen Cembalokonzerte mit dem italienischen Barock-Ensemble il Pomo d’Oro und dem Solisten Francesco Corti in den Jahren 2020 und 2021 waren aufsehenerregend und pralle Ladungen frischer Lebensenergie (Pentatone PTC 5186 837 und 5186 889). Jetzt hat der Cembalovirtuose aus Arezzo die dritte Folge mit den bekannten Doppel-Konzerten in c-Moll (BWV 1060 und 1062) und dem frühen Konzert in C-Dur (BWV 1061) nachgereicht und ein von ihm selbst rekonstruiertes Konzert für Oboe und Cembalo in d-Moll (BWV 1059) hinzugefügt: Dieses zu großen Teilen aus einer Kantate (BWV 35) „gespeiste“ Werk umfasst in Johann Sebastian Bachs Originalhandschrift nur ganze neun (!) Takte. Trotzdem wirkt Cortis dreisätzige „Rekonstruktion“ sauber gearbeitet, geschlossen und homogen, und ist auf alle Fälle ein hörenswertes Experiment.
Und auch diesmal überrascht uns die schmale, nur sieben Musiker starke Truppe mit ihrer unbändigen, rustikal-bodenständigen Musizierlust, die diese teilweise von anderen Konzerten adaptierten Arbeiten mit praller italienischer Lebensfreude und mit einer dunkel glühenden Farbenpracht ausstattet, und so dem solistisch besetzten Begleit-Quintett fast die Führungsrolle zuweist, während die beiden virtuos im Hintergrund glitzernden Cembali rasantes rhythmisches Passagenwerk liefern. Die heute übliche Übermacht der beiden Solisten wird also durch das polyphone Räderwerk der tänzerisch beschwingten „Tomaten“-Truppe neu definiert und überzeugend korrigiert. So erhält die Gesamtbalance zwischen den Cembalosolisten und dem fünfköpfigen Streichersatz auch dank des hyperpräsenten Klangbildes ein ganz neues, aufregendes Profil. Wie perfekt die beiden Cembalo-Meister Corti und Buccarella solistisch harmonieren, das kann man in dem wunderbaren Adagio des kaum bekannten C-Dur-Doppelkonzerts (BWV 1061) erleben, in dem Bach die beiden Cembali allein agieren lässt. So sinnlich klingt Bach unter südlicher Sonne.

Attila Csampai, 20.08.2022


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