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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Dora Pejačević

Piano Concerto, Symphony

Peter Donohoe, BBC Symphony Orchestra, Sakari Oramo

Chandos/Note 1 CHSA 5299
(70 Min., 12/2021) SACD

Allzu viel Zeit hatte sie nicht zur Entfaltung ihrer bemerkenswerten Talente: Dora Pejačević, Tochter eines kroatischen Grafen und einer musikalisch ebenfalls sehr begabten ungarischen Aristokratin, starb 1923, gerade 37-jährig, an Nierenversagen. Immer weniger hatte sie im Laufe ihrer Karriere als Komponistin den Adelsbonus ausgespielt, und ihre letzte Ruhe fand sie auf eigenen Wunsch außerhalb der Familiengruft. Als sie sich 1913 mit der Komposition ihres Klavierkonzerts beschäftigte, war sie in puncto Instrumentierung, vor allem was Bläserstimmen angeht, theoretisch noch eine Anfängerin. Das ist diesem staunenswerten Stück nicht anzumerken, und ebenso wenig trägt ein paar Jahre später ihr sinfonischer Erstling – gleichzeitig die erste moderne kroatische Sinfonie überhaupt – hörbare Spuren des Pionierhaften. Vielmehr geht Dora Pejačević ungeheuer routiniert und dabei gleichzeitig höchst kreativ vor: Am Kopfsatz des Klavierkonzerts etwa überzeugt von Anfang an die eigentlich sehr simple Tonleiter-Motivik des ersten Themas, und zwar gleichermaßen hinsichtlich Harmonik, Instrumentierung und Satz. Faszinierend auch das „Voicing“ und das virtuose Potential der bald darauf einsetzenden Klavier-Solopartie: Man erkennt augenblicklich die reiche Erfahrung der Komponistin mit einem effektvollen spätromantischen Klaviersatz. Peter Donohoe gewinnt der Klavierpartie des Konzerts mit seinem transparenten Spiel erheblichen Reiz ab, und auch das BBC Symphony Orchestra, das ihn unter Sakari Oramos Leitung mit leidenschaftlicher Perfektion begleitet, scheint viel Freude an Pejačevićs Partitur gehabt zu haben. Eine Entdeckung!

Michael Wersin, 02.07.2022


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