Sony Classical 19439940142
(68 Min., 8/2021)
Kammerfassungen von Sinfonien sind während der Coronapandemie verstärkt in den Fokus gerückt. So manches Konzert konnte in kleiner Besetzung letztlich doch noch stattfinden. Für diese neue Einspielung hat sich ein Trio aus Solisten der Spitzenklasse an Ludwig van Beethovens Sinfonien Nr. 2 und 5 heranbegeben. Der Pianist Emmanuel Ax, der Geiger Leonidas Kavakos und der Cellist Yo-Yo Ma bilden hier ein Orchester „en miniature“. Überzeugend gelingt dies gleich zu Beginn der zweiten Sinfonie. Der erste Satz, Adagio molto – Allegro con brio, suggeriert bereits im Original kammermusikalische Intimität. In dem Trio-Arrangement von Beethovens Schüler Ferdinand Ries treten die fein miteinander verwobenen Einzelstimmen noch plastischer hervor. Die Wahrnehmung von Nuancen, Kontrasten und Tempoabstufungen wird geschärft. Als Hörer rückt man näher an die Interpreten heran, als dies bei einem großen Orchester der Fall wäre. Wenn der Pianist die ersten Töne des Larghetto spielt und dann die beiden Streicher sacht einsetzen, entfaltet die Aufnahme einen besonderen Zauber. Auch das Lebendige und Neckische im Scherzo und Allegro molto kommt in dieser Interpretation sehr schön heraus. Die imposante fünfte Sinfonie als Kammertrio aufzuführen, ist keine geringe Herausforderung. Das spannungsreiche Spiel von Ax, Kavakos und Ma lässt aber vergessen, dass hier kein großes Orchester am Werk ist. Eine Empfehlung für alle, die Beethoven einmal anders erleben wollen.
Corina Kolbe, 30.04.2022
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