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N° 1354
20. - 29.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



Nicht nur zur Osterzeit lädt geistliche Chormusik zur Besinnung und inneren Einkehr ein. Der Rundfunkchor Berlin und das Deutsche Symphonie-Orchester (DSO) unter Leitung von Gijs Leenaars erkunden hier Giuseppe Verdis eindrückliche „Quattro pezzi sacri“ und sein „Pater noster“. Auf dem Album sind außerdem der von Gioacchino Rossini vertonte Fronleichnamshymnus „O salutaris hostia“, ein Requiem von Giacomo Puccini und Raritäten zweier jüngerer Zeitgenossen Verdis enthalten. Es ist ein Genuss, dem wunderbar transparent intonierenden Rundfunkchor zu lauschen. In den reinen A-Cappella-Sätzen aus Verdis Zyklus, „Ave Maria“ und „Laudi alla Vergine Maria“, entsteht durch die kunstvolle Verflechtung der Stimmen ein vielschichtiger Höreindruck. Die letzten Töne des „Ave Maria“ verebben wie ein letzter Hauch im Nichts. Beim „Stabat Mater“ sorgen Chor und Musiker für Gänsehaut, wenn sich der Klang bei „Paradisi gloria“ zu einem Moment höchster Intensität steigert, um dann sachte zu verlöschen. Der Einsatz von Stimmen und Orchester im doppelchörigen „Te Deum“, nach Ansicht Verdis das gelungenste Stück des Zyklus, erinnert an seine große „Messa da Requiem“. In dem kurzen Vokalsolo gegen Ende ist die ausdrucksstarke Sopranistin Gesine Nowakowski zu hören. Zum vierten Todestag Verdis schrieb Puccini 1905 sein „Requiem“ für dreistimmigen Chor, Viola und Orgel. Der Hymnus von Rossini erinnert wiederum daran, dass Verdis „Messa da Requiem“ aus einem Gemeinschaftswerk verschiedener Komponisten im Gedenken an den verehrten Kollegen entstanden war. Neben Auszügen aus den kaum bekannten „Acht Chören“ von Ermanno Wolf-Ferrari findet man auf diesem Album auch die Ersteinspielung von Marco Enrico Bossis „A Raffaello Divino“ – eine klingende Hommage an den Maler Raffael zu dessen 400. Todestag im Jahr 1920.

Corina Kolbe, 23.04.2022


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