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N° 1354
20. - 28.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Antonio Vivaldi

„La Senna festeggiante“

Gwendoline Blondeel, Lucile Richardot, Luigi De Donato, Nicholas Scott, Orchestre de l’Opéra Royal, Diego Fasolis

Château de Versailles/Note 1 CVS064
(81 Min., 02/2021)

Die Barockmusik liebte das Allegorische sehr. Warum also sollte ein Antonio Vivaldi, der den Frühling zum Zirpen, den Sommer zum Gewittern, den Herbst zum Jagen und den Winter zum Klirren gebracht hat in seiner szenischen Wassermusik „Die feiernde Seine“ nicht unter dem Himmel von Paris „Das Goldene Zeitalter“ (Sopran), „Die Tugend“ (Mezzosopran) und „Die Seine“ (Bass) in teils extravaganten, teils vergnüglich melodischen Tonfolgen, allemal auf krausen Text, Bergnymphen, singende Schwäne und den weitberühmten Strand verherrlichen lassen? Red- wie klangselig vermischt die als „Serenata“ ausgegebene Fluss-Hymne „La Senna festeggiante“ Oratorien-Weihe, Buffo-Späße und Schäfer-Spielereien zu barocker High Fidelity. In der schönen, blaugoldenen Oper von Versailles, wo während der diversen Corona-Lockdowns auch nicht öffentlich gespielt, aber gestreamt und aufgenommen werden durfte, war die Schloss-Verwertungsgesellschaft mit ihrem noch jungen Phono-Label fleißig. Unter den überraschend vielen Neuveröffentlichungen findet sich nun auch diese schwungvoll-elegante Einspielung von Vivaldis ausführlichstem weltlichem Nicht-Opern-Vokalwerk. Ein allegorisches Festspiel, nicht dingfest zu machen freilich, ob es von dem feierfreudigen französischen Botschafter in Venedig oder gar wirklich vom Hofe Ludwig XIV. bestellt worden war. Doch mit Wasser kannte sich der „prete rosso“ aus, ebenso lässt der versierte Diego Fasolis barockkundig der Seine wie der Liebe Wellen schwappen. Das hochmögende Telefonorchester de l’Opéra Royal folgt dem beweglich schmiegsam. Gwendoline Blondeel lässt einen feinen Sopran hören, Lucile Richardot behält sich die helleren Register ihres pastosen Mezzo vor und der Bass Luigi De Donato macht sehr viel aus seinem verzierten Part.

Matthias Siehler, 16.04.2022


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