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N° 1353
13. - 24.04.2024

nächste Aktualisierung
am 20.04.2024



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Heinrich Ignaz Franz Biber

Violinsonaten 1681

Lina Tur Bonet, Musica Alchemica

Glossa/Note 1 GCD924701
(67 Min., 11/2021)

Der aus Nordböhmen stammende und 1684 zum Salzburger Kapellmeister berufene Heinrich Ignaz Franz Biber war auf der Geige ein wahrer Teufelskerl und damit quasi der Niccolò Paganini des 17. Jahrhunderts. So katapultierte Biber die spieltechnischen Herausforderungen in unerhörte Sphären, indem er zum Beispiel auch an der Stimmung seines Instruments rumschraubte, um ihr mit der so genannten Skordatur besondere Klangeffekte zu entlocken. Im Gegensatz zum italienischen Kollegen Paganini aber verstand Biber seine Kompositionen nicht etwa als verblüffende Showpiecen. Vielmehr zeugen schon seine berühmten „Rosenkranz“-Sonaten von einer spirituellen wie auch intellektuellen Kühnheit und Tiefe. Von hochvirtuos bis eben in jene Regionen, in denen das manuell Gewagte sich völlig in den Dienst des Ausdrucks und barocker Rhetorik stellt, reicht auch jener achtteilige Sonatenzyklus, der 1681 in Nürnberg gedruckt wurde.
Aus diesem Konvolut hat nun das mit Biber bestens vertraute (Stichwort: „Rosenkranz“) Alte Musik-Ensemble Musica Alchemica unter der Leitung der Barockviolinistin Lina Tur Bonet fünf Sonaten ausgewählt. Extrem spannungsgeladen bis robust, zugleich aber auch enorm schwungvoll bis ansteckend tänzerisch geht das achtköpfige Team an den Streichinstrumenten, an den Lauten und Tasteninstrumenten diese mal vier-, mal siebensätzigen Werke an. Wobei zwischendurch, auch in den reichverzierten Variationsätzen, natürlich hier und da Bibers Spezialität, seine Kunst der Skordatur nicht fehlen darf.

Guido Fischer, 09.04.2022


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