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N° 1354
20. - 26.04.2024

nächste Aktualisierung
am 27.04.2024



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Carl Philipp Emanuel Bach

Flötensonaten

François Lazarevitch, Justin Taylor

Alpha/Note 1 ALP768
(80 Min., 2019)

Der galante Bach. Das ist der auch „Berliner“ oder „Hamburger“ Bach genannt Carl Philipp Emanuel (1714-1788), der berühmteste der Bachsöhne. Zwar genoss er Bewunderung und Anerkennung insbesondere als Lehrer und Komponist von Werken für Tasteninstrumente, doch als feinfühliger Komponist des Übergangs zwischen Barock und Frühklassik bediente er auch gern die sogar von Friedrich II. gespielte Flöte. Aus diesem reichhaltigen Schaffen haben sich jetzt der französische Flötist François Lazarevitch und sein Cembalopartner Justin Taylor vier Triosonaten, eine Fantasie und eine Solosonate herausgepickt. Und auch auf Berliner Werke, zum Zeil ältere, durchaus noch vom Vater Johann Sebastian beeinflusste Arbeiten, die dem konservativen Geschmack seines Dienstherrn über den 30 Jahre währenden Dienst in Berlin-Sanssouci hinweg angepasst wurden. Ist CPE später durchaus harmonisch kühner, so hält er sich hier zurück, um zu gefallen. Gefallen tut nun auch der ebenmäßig silbrige Ton von Lazarevitch, der sich als feiner Interpret jener spezifischen Tugend damaliger „Empfindsamkeit“ erweist. Immer hübsch die Balance halten, ja nicht auffällig werden, beruhigen, nicht verstören. Das ist wunderfein gespielt, zart zirpt auch beständig der Walter-Cembalonachbau, an dem sich Justin Taylor so ebenmäßig produziert. Aber nach der Hälfte der langen Alben-Spielzeit würde es beim Hören durchaus danach gelüsten, persönliche Gemütszustände und Gefühle könnten auch ein weiteres Ausdrucksspektrum erfahren, das ein wenig herber, aufgerauter, durchaus schriller klingen möge. Denn zu viel gestelzte Eloquenz und Harmonie der melodischen Linien, die einander replizieren, umschlingen, miteinander tändeln, zanken, haschen – das wird irgendwann ein wenig fad…

Matthias Siehler, 02.04.2022


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